Montag, 14. November 2005

Zeig mir Deinen Schniedel!

Ich hasse Dan Brown, denn er raubt mir seit fast zwei Wochen den Schlaf. Viele Monde lang konnte ich mich dagegen wehren, eines seiner Bücher zu lesen, dann hat mir allerdings meine Schwester „Illuminati“ ausgeliehen.

Nachdem ich das Buch innerhalb weniger Tage verschlungen habe (und es natürlich an einem Sonntag ausgelesen habe, als kein Nachschub zu beschaffen war), bin ich am Montag darauf in einer kleinen Pause direkt in die nächste Buchhandlung geflitzt, um mir Sakrileg zu kaufen.

Browns Bücher sind spannend und unterhaltsam (und dass sie nicht so genau recherchiert sind wie beispielsweise Bücher von Thomas Gifford macht mir als altem Science-Fiction-Fan eher weniger aus), wo liegt also das Problem?

Ich bin Student. Das bedeutet, meine Schlafphase (also zumindest der Zeitpunkt zu dem ich mich ins Bett lege) beginnt durchschnittlich erst nach Mitternacht. Nun muss ich nachts aber auch noch Dan Brown lesen. Das an sich wäre noch nicht so schlimm, jedoch gehöre ich momentan auch noch der arbeitenden Bevölkerung an. Eine kurze Rechnung ergibt: *spät_einschlafen* + *früh_aufstehen* = *müde*.

Warum gebe ich nun Dan Brown die Schuld daran?
Tue ich gar nicht! Spannende Bücher sind eine tolle Sache. Nur die Methoden mit denen Brown diese Spannung erzeugt, gefallen mir nicht. Dass er stets am Höhepunkt der Spannung den Handlungsstrang wechselt ist absolut genial. Aber dass er dem Leser Informationen vorenthält und ihn auch noch alle fünf Minuten mit der Nase darauf stößt ist genau das Gegenteil – und darüber hinaus auch noch gemein.

„Ok, das ist ja alles schön und gut, aber warum erzählst Du mir den Scheiß und was hat das mit meinem Schniedel zu tun?“, wirst Du Dich jetzt sicher fragen (und das zurecht).

Ganz einfach: Blogger sind Exhibitionisten!

Und was sollen die Links?
Hab ich beim Michel gesehen und für lustig befunden.

Dienstag, 8. November 2005

Online - "Magazin"

Sieht so die Zukunft der Online-Berichterstattung aus?
--> Spoonfork <--

Auf alle Fälle sehenswert, informativ, aber auch zum schmökern (was mir besonders gut gefällt) und extrem stylisch aufgemacht.

Gefunden bei ViSdP.

Montag, 7. November 2005

Eine nächtliche Stadt...

... sieht ruhig und friedlich aus.
... lädt zum Bummeln ein.
... bietet den Bewohnern Geborgenheit.
... verstrahlt einen goldenen Glanz.

Der Nürnberger Hauptmarkt kurz nach Hereinbruch der Dunkelheit
Der Nürnberger Hauptmarkt kurz nach Hereinbruch der Dunkelheit, Quelle: F-punkt-M

... und ist eine Todesfalle für Radfahrer.
Ich hasse es, wenn es schon um 18:00 Uhr stockfinster ist. *sniff*

Samstag, 5. November 2005

Mitmachen und gewinnen

Auf der am Wochenende in Bonn stattfindenden Petersburger Konferenz soll zwei Tage lang über die Zukunft Afrikas diskutiert werden. Es ist ein Zeichen für den Aufbruch eines Kontinents [mehr]

Mittwoch, 2. November 2005

Das Universum in einer Nussschale

Andreas Brandhorst hat mit dem Kantaki-Zyklus seinen Einstand auf dem deutschen Buchmarkt gefeiert. Vorher war der in Deutschland geborene Wahl-Italiener hauptsächlich als Übersetzer tätig. Die drei Bücher, die sich von Erzählweise und –struktur so stark unterscheiden, dass man nicht meinen würde, sie kämen vom gleichen Autor, sind im Abstand von einigen Jahren erschienen und haben die deutsche Sci-Fi-Gemeinde in ihren Bann gezogen.

Cover der drei Kantaki-Bücher
Endlich ist auch das letzte Buch des Kantaki-Zyklus erschienen. Quelle: F-punkt-M

Der Plot ist schnell erzählt: Viele tausend Jahre in der Zukunft hat die Menschheit die Milchstraße besiedelt. Dies tat sie jedoch nicht aus eigener Kraft, sondern mit Hilfe der Kantaki, einer moralisch hoch stehenden Rasse von Insektenabkömmlingen und eines der wenigen Völker im Universum, die überlichtschnelle Raumfahrt beherrschen und sich ihre Dienste von den Menschen (und anderen Völkern) gut bezahlen lassen.

Die Besiedlung des Weltraums hat zu einem ganz neuen Klassensystem geführt: Beherrscht wird die Menschheit von den „Magnaten“, Führern von riesigen Wirtschaftkonglomeraten. Daneben gibt es die „Autarken“, die sich ihre Reise zu den Sternen selbst finanzieren konnten und die „Subalternen“, welche sich faktisch in Sklaverei begeben mussten, um ihren Heimatplaneten zu entfliehen.

Der Kantaki-Zyklus erzählt die Geschichte von Rungard Avar Valdorian, einem Magnatensohn und Lidia DiKastro, Tochter von Autarken, die über eine besondere Gabe verfügt, mit der sie zur Pilotin eines der gewaltigen Schiffe der Kantaki werden könnte. Kantakipiloten stehen außerhalb des Zeitstroms und können so tausend Jahre und älter werden. Während sich Lidia tatsächlich für diesen Weg entscheidet und nicht altert, steigt Valdorian auf zum Führer des Konsortiums – einer Supermacht im von Menschen besiedelten Weltraum. Er wird älter und sieht wenige Monate vor seinem sicheren Tod nur noch einen Ausweg: Er muss Lidia finden und sie davon überzeugen, ihn mittels Kantakitechnik zu verjüngen.

Um dieses Ziel zu erreichen ist er bereit, einen Krieg vom Zaun zu brechen. Was er nicht weiß: Er selbst ist nur das Werkzeug einer Macht, die seit Jahrtausenden im Hintergrund lauert. Die Temporalen, die im ersten Zeitkrieg schon einmal versucht haben, das Universum zu vernichten, werden jede Gelegenheit nutzen, aus ihrem Zeitkerker zu entfliehen und ihren tödlichen Plan in die Tat umzusetzen.

Wie schon erwähnt, jeder der drei Teile „Diamant“, „Der Metamorph“ und „Der Zeitkrieg“ liest sich wie der Roman eines anderen Autors und fordert so vom Leser immer wieder, sich auf einen anderen Erzählstil einzulassen. Trotzdem bilden sie nur zusammen eine abgeschlossene Geschichte und es dauert einige Zeit, bis die ersten Puzzlestücke der gewaltigen Geschichte an ihren Platz fallen.

Die Handlung ist sehr komplex, die Bücher eignen sich also nicht für jemanden, der nur hier und da zum Lesen kommt. Sie sind eher als Urlaubslektüre zu empfehlen, wenn man sich sicher ist, einige Tage am Pool (oder sonst wo) zu liegen und in dieser Zeit knapp 1.800 Seiten verschlingen zu können. Wenn Brandhorst den Leser behutsam in Mythologie und Motivation verschiedener außerirdischer Rassen einführt und dabei auch gottgleiche Geschöpfe vorstellt, die seit der Genesis das Universum durchstreifen, kann man schon einmal etwas durcheinander bringen.

Wenn man jedoch den Überblick zu behalten vermag, entführt einen der Autor in ein fantastisches Universum, das mit überkommenen Modellen „klassischer“ Science-Fiction bricht. Mit dem Kantaki-Zyklus hat Andreas Brandhorst eine komplexe, zum Ende hin immer bildgewaltiger werdende Space-Opera abgeliefert und reiht sich in meinen Augen vorzüglich in die Riege neuer deutscher Science-Fiction-Autoren ein.

Interessant ist ebenfalls, dass man über die Website www.kantaki.de direkt mit dem Autor in Verbindung treten kann. Brandhorst kümmert sich dort fleißig um seine Fans uns bedankt sich nicht nur für jedes Lob, sondern erzählt auch schon mal Realschülern ein wenig aus dem Leben eines Autors.

Trau Dich!

Du stehst draußen,

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