Sonntag, 6. März 2005

Schadensbericht, Mr. Spock!

Das Hinterrad drehte sich im Leeren und der Lichtkeil, den der Scheinwerfer in die Staubwolke trieb, verlor sich schon nach wenigen Metern. Und überall Sterne. Obwohl in den frühen Abendstunden dichte Wolken, als Vorboten des schlechten Wetters der kommenden Tage, den Nachthimmel verdeckten, funkelte es um mich herum. Ein feiner kühler Strahl sprühte mir aus einer aufgerissenen Bierdose ins Gesicht.

Nun, es gibt Schlimmeres, als in einer schwülen thailändischen Nacht, mit kühlem Bier besprenkelt zu werden. Aber es gibt auch Besseres als nachts um drei auf einer steinigen Dschungelstrasse der Insel Phan Ngan nach einem Motorradunfall im Dreck zu liegen. Der Fahrer, der vor wenigen Sekunden noch vor mir gesessen hatte und verzweifelt um das Gleichgewicht der Maschine gekämpft hatte, lag einige Meter den Hang hinunter und rührte sich nicht.

Zeit, den Schadensbericht abzufragen. Wenn das auf der Enterprise eine gängige Prozedur nach einer Klingonen-Attacke war, musste es auch in dieser Situation sinnvoll sein. Ich bin kein Trekkie, außerdem war ich bemerkenswert hart mit dem Kopf auf einen Fußball großen Stein geschlagen. Wer war noch mal für den Schadensbericht im Weltraum zuständig? Spock, Scottie? Oder Uhura? Eigentlich lag die Entscheidung ja bei mir, denn ich war ja immer noch der Captain des lädierten Schiffes. Ich beauftragte Mr. Spock, weil ich ihn von allen Darstellern am sympathischsten fand. Die Sterne verflogen und Spock verkündete: "Die Schäden auf der Brücke sind gering. (er hatte wohl Recht, denn außer einigen großen, pochenden Beulen am Kopf fand ich keine Blessuren). Aber der Antrieb hat einiges abbekommen." Womit der Vulkanier recht hatte. Ein kurzer Blick in meine Hose verriet, dass ich mir den Arsch aufgerissen hatte. Außerdem hatte ich mir, beim verzweifelten Absprung von dem fallenden Zweirad gehörig die Hüfte verrenkt.

Danke Mr. Spock. Während ich mich auf allen Vieren auf den Weg zum immer noch reglosen Fahrer machte, bemerkte ich die Schulter, ignorierte sie aber. Gerade als ich um den Fahrer herumkroch, richtete auch er sich auf.

Thai ist eine vergleichsweise einfache Sprache, mit wenigen, meist einsilbigen Worten. Um so mehr überraschte es mich daher wie kreativ der Fahrer, der jetzt auch seine Sprache wieder gefunden hatte, die saftigsten Kraftausdrücke mit anderen saftigen Kraftausdrücken kombinierte und so ein Feuerwerk an Flüchen in die Nacht schickte. Und weil er sich nicht unterbrechen ließ und weil auch ich meinem Schreck und meinem Unmut gerne Luft machte, saßen wir einige Minuten nebeneinander im Staub und formten auf Thai, Deutsch und Englisch Wortungetüme, wie man sie auf der Enterprise nie gehört hatte. Irgendwann verscheuchte Lachen unserer Hasstiraden und ich machte mich mit der Taschenlampe an meinem Schlüssel daran, den Schadensbericht meines Fahrers aufzunehmen. Anders als ich hatte er kein T-Shirt getragen, dafür aber eine lange Hose. Doch auch die hatte die steinige Piste nicht daran gehindert sein rechtes Knie in ein blutiges Stück Fleisch zu verwandeln und der Dreck hatte sich tief in die Abschürfungen an seinem Oberkörper gerieben.

Nachdem er sich nach meinem Befinden erkundet hatte, galt sein Interesse seinem Motorrad. Nachdem es uns abgeworfen hatte, wünschte ich dem Vehikel, dass es augenblicklich in Flammen aufging, aber als Einzigstes von uns Dreien hatte es den Salto unbeschadet überstanden.

motobike
Quelle: Postbote

Zu meiner Hütte war es noch ein Gutes Stück, aber der Fahrer wollte mich laufen lassen und wieder zurück ins Dorf. Ich klärte ihn darüber auf, dass, wenn er morgen nicht in Eiter aufwachen wollte, eine Reinigung der Wunden notwendig sei.

Er weigerte sich. Ich bestand darauf. To make a long story short: Ich verbrachte die nächsten Stunden in Latexhandschuhen - die ebenso wie das Desinfektionsmittel vor meiner Abreise aus Deutschland glücklicherweise nicht meinen Gepäck-minimierungsmaßnahmen zum Opfer gefallen waren - und verarztete uns.

Auch in Thailand gibt es eine Helmpflicht. Ebenso eine Promillegrenze. Der Fahrer hatte gegen beide verstoßen. Jedes Mal, wenn ich Desinfektionslösung auf seine Wunden sprühte, gab er einen gequälten Laut von sich. Und je mehr mir bewusst wurde wie leichtfertig er unsere Unversehrtheit aufs Spiel gesetzt hatte, um so großzügiger desinfizierte ich. "Hygiene muss seine, mein Freund. Muss sein."

Freitag, 4. März 2005

The difficult childhood of "Luck"

I am sure that the people all over the world have different experience. Today we will hear one experience of millions. Whose is that? Let's check it out:

I was born in 1985 in Sam Rong Village, Lieng Dai Commune, Angkor Thom District Siam Reap, Angkor Down town. I have 3 brothers and 3 sisters, but now they are already separated from me.

I have a bit difficult childhood, because the time when I was born was just the end of the Pol-Pot-regime.

I could not go to school until I was 7 years old, because we had no school. The school I did was very far - about 5 km, How did I travel? On foot! Through the rice fields. But anyway, I enjoyed it, because some of my friends had no bike as well. I had been studying there for 6 years until I finished primary school in 1998.

Due to the secondary school and budget to support me to go on at province centre; I had to force to stop and help my family. I was still young, so I could not lift the heavy things and cut down forest to make farm, so my farther made me to feed the cows. I did it for 3 years.

kambodscha_bauer
Quelle: Postbote; Cambodian Cow Boy at work

During I was working as a cow boy, I always brought a book with me - to read when I had free time Besides, I also liked singing. What kind of music did I sing? Of course romantic song. I just climbed up the tree and flung my voice in the air; talk about this reminds me of many things happening then:

At that time - even though I worked as a cow boy - I never forgot to think about my future.
And I felt very jealous to my friends, that they were able to study. I thought about that, finally I found the solution. What was that? Ministry! I thought it could help me to study, and get the bright future. So I asked my parents to stay with the monks. But it was easy find; firstly I tried to find in the province centre, because it's near to the school. Unfortunately I could not get in there. The “head monks” did not allow me to stay with them. So I came back to one more, called Brey Pagoda; it is in Bantey Srey District - in the countryside as well. But there is a school near which is called Bantey Srey Junjior High School. I could stay in that pagoda in 2001.

What happened to me for the first day? Yes! I felt very helpless, I missed everything: parents, friends, cows, homeland, because I knew absolutely no one there. And when the night was coming, I did not know where to sleep and that night it poured with rain. Lightning, thunder and thunder storm were coming up a lot. I felt frightened. Cold. My tear dropped out as the way that the rain fell down, I had never left home before. I nearly run home, but I tried to grit my teeth to stand up with everything. Fortunately, there was a monk coming out of the small thatch-roofed cottage, and said some softly words to me: "Come on to stay with me" . From then on we are friends, but now I have never met him since I left there, because his village is very far from me.

Kambodscha von innen

Wir sind davon erschüttert, dass mehrere Tausend Kilometer weiter im Osten Dinge passieren, die sich an Grausamkeit gegenseitig übertreffen. Sei es die brutale Hand der Khmer rouge, sei es die "illegale" Prostitution von Kindern oder sei es die Unmöglichkeit der kambodschanischen Bevölkerung zu handeln.

Wir sehen, wollen helfen, wissen oft nicht wie. Wichtig ist, das Land, die dort lebenden Menschen und die Jarhunderte alte Tradition und Kultur verstehen zu lernen. Das gelingt meist nur durch eine Sicht von innen. Wie sieht etwa ein junger Kambodschaner die Vergangenheit, die Gegenwart oder seine eigene Zukunft? Was denkt er überhaupt über die Missstände in seinem Heimatland?

Ich freue mich, dass sich ein junger Kambodschaner auf der Suche nach seiner eigenen Identität bereit erklärt hat, sich in diesem Blog zu öffnen und uns in englischer Sprache seine Lebensgeschichte zu offenbaren und uns zu erzählen, wieso er auf den Spitznamen "Luck" hört. Er gewährt uns damit Einblick in die für uns manchmal fremdartige Kultur und deren Rituale.

luck
Quelle: Postbote; Luck in Siam Reap

Über E-Mail wird "Luck" über sein Leben und seine Gedanken schreiben, die wir als Postbote hier bloggen werden. Eine Korrektur des Textes werden wir nur im Falle der Unverständlichkeit oder der Fehler in der englischen Schreibweise vornehmen. Einschlägige Kommentare können wir gerne übersetzen und ihm per Email zukommen lassen. Luck schrieb, dass er sich über alle Fragen freut und sie gerne beantworten will.

Kambodscha ist arm

Ich bin der Armut hier nicht zum ersten Mal begegnet, aber so wie in Kambodscha habe ich es noch nicht gesehen. Und Kambodscha ist dunkel.

polpot
Quelle: Postbote; Relief der Khmer Rouge in Pnom Penh

Nachdem die Roten Khmer 1975 unter Pol Pot das Land eroberten und die vier Jahre ihrer Herrschaft nutzten um bis zu 2 Millionen Menschen zu ermorden und das Land wirtschaftlich zurück in die Steinzeit zu befördern, liegt die Infrastruktur Kambodschas auch heute noch am Boden. Auf dem Land gibt es nur selten Strom und Wasser. Befestigte Strassen sind rar. Nachts liegen die Dörfer der Reisbauern im Dunkeln.

Es ist wohl die Armut, die von dieser Dunkelheit geschützt, eines der widerwärtigsten Gewerbe überhaupt hervorgebracht hat: Kinderprostitution. Natürlich habe ich schon vorher gewusst, dass es dieses schmutzige Geschäft in Südostasien gibt. Über den Strassen hängen große Spruchbänder, die potentielle Kinderschänder abschrecken sollen: " Abuse a child in this country, go to prison in yours."
Nie aber hätte ich gedacht, dass ich so plötzlich und unmittelbar damit konfrontiert werden würde.

cambodia_child
Quelle: Postbote

Es war eine Kleinstadt irgendwo in Kambodscha (den Namen nenne ich hier nicht, um Pädophilen keine Reisetipps zu geben).
Ich saß mit einem kürzlich kennen gelernten englischen Kaufmann selben Alters auf ein Bier in einer kambodschanischen Diskothek. Um ein Uhr nachts ging plötzlich das Licht an und das einheimische Publikum ergriff die Flucht. Die lokale Polizei ist nicht gerade zimperlich bei der Durchsetzung der Sperrstunde. Als Touristen hatten wir aber nichts zu befürchten.

Wo denn noch was los sei, fragte der Engländer einen der Taxifahrer. Die Antwort blieb er uns schuldig. Dennoch fuhr er uns an den unbeleuchteten Rand der Stadt. In einem Hinterhof, nicht unüblich für Kambodscha, eine Bar. Wir bestellten Bier und ließen uns auf einem der an der entlang der Wand aufgestellten, schäbigen Sofas nieder. Neben mir saß ein weiterer Mann, allein. Tief im Gespräch mit meinem Bekannten, bemerkte ich erst nach einigen Minuten die Kinder gegenüber. Ebenfalls auf Sofas, nach ihrem Alter geordnet wie Orgelpfeifen. Acht bis zehn Kinder. Die meisten Mädchen, aber auch einige Jungen. Die Jüngste ganz rechts, höchstens zehn Jahre alt. Die Älteste ganz links gerade 17, so versicherte der Mann, der die Getränke brachte. "So spät noch auf“, dachte ich zuerst. Einen Wimpernschlag später begriff ich. Ich klärte den Engländer auf und drängte zum Aufbruch. Dann fiel mir jedoch der andere Mann ein und ich sprach ihn an. Ob er wisse wo er hier sei. Keine Antwort. Er wusste es. Deswegen war er ja hier. Ich bat ihn mit uns diesen Ort zu verlassen. Kopfschütteln. Betteln, das Angebot die Getränke in einer anderen Bar zu spendieren. Kopfschütteln. Dann packte mich der Zorn. Die Kinder, wahrscheinlich längst an ihr Schicksal gewöhnt sahen mich verständnislos an, während ich mich, mitten im Raum stehend, in Beschimpfungen erging, die selbst mein ärgster Feind nie gehört hatte. Der Mann wendete sich ab. "I do what I want“, quittierte er meine Hasstiraden. Der Engländer, mit dem ich gekommen war, betrachtete die Szene mit glasigem Blick, vom Alkohol emotionslos gemacht. Der Betreiber der Bar hielt sich zurück, eher aus Angst vor der Polizei, als vor mir. Ich drohte mit körperlicher Gewalt. Endlich reagierte der Mann, versuchte sich zu rechtfertigen, stand aber nicht auf. Ich ergriff das letzte Mittel und beförderte ihn nach draußen.
Mir ist bewusst, dass wahrscheinlich noch in derselben Nacht einige dieser Teufel ihren Perversionen freien Lauf gelassen haben. Der, den ich dort angetroffen habe jedoch nicht. Und er wird es auch in den nächsten Tagen nicht getan haben, dafür habe ich ihm zu deutlich "ins Gewissen geredet".
Sicher, ein Tropfen auf den heißen Stein.

Was können wir aber tun um auch die Kinder in den ärmsten Ländern dieser Erde vor Pädophilen zu schützen? Wer auf eine Kinokarte oder ein Glas Bier verzichten kann und helfen will, ohne wie ich handgreiflich werden zu müssen, findet hier Informationen: www.unicef.org. Dankeschön.

Autor: M. Purkhart

Mittwoch, 2. März 2005

De Avis schluckaufiensis - Thailands Fauna

Schlendert man abends in Gedanken versunken die Strandpromenade Pattayas entlang und hält kurz inne, um die tanzenden Lichter der Fischerboote draußen auf dem Meer zu betrachten, ist es gut möglich in die innige Umarmung eines Elefantenrüssels zu geraten.

thai_elephant
Quelle: Postbote

Nachdem 1989 der kommerzielle Holzeinschlag in Thailand verboten wurde, sind viele der ehemals 3000 für den Holztransport aus dem Dschungel gezähmten Elefanten arbeitslos geworden. Ihren Lebensunterhalt verdienen sich die Dickhäuter und ihre Treiber jetzt als Touristenattraktion oder ziehen bettelnd durch die Strassen der Urlaubermetropolen. Man muss in Thailand also nicht auf Dschungelsafari gehen, um den exotischen Vertretern der Schöpfung zu begegnen. Das zeigt auch das folgende Beispiel:

Vor kurzem hielt ich in einer Straßenkneipe vor einigen Bardamen einen Monolog über die Sinnsuche in der postavantgardistischen Lyrik (vielleicht ging’s auch um was anderes), als etwas Feuchtes an meinem Ellbogen kitzelte. Ich fuhr herum und unterbrach die, von einem Herrn, den ich bis heute hasse, getragene, ausgesprochen große Schlange bei ihrem Zungenkuss. In der Absicht es ihr ganz im Sinne des alten Testaments "Aug' um Aug', Zahn um Zahn" heimzuzahlen, ging ich in die Offensive, konnte den Ellenbogen des Reptils aber nicht auf Anhieb finden. Haben Schlangen Ellenbogen? Und wenn ja wozu? Während ich sinnierte, wurde ich dann endlich der Widerwärtigkeit meines Vorhabens gewahr und ergriff vom Ekel getrieben die Flucht. Seitdem bin ich allen tierischen Überraschungen gegenüber immun.

Heute strampelte - ich wusste nicht einmal, dass es diese Spezies hier gibt - ein Leguan unmittelbar vor mir über den Weg und hechtete panisch ins Gebüsch, was mir aber nicht mehr als ein Achselzucken abrang. Lediglich eine weitere Bestätigung der Annahme, dass es in Thailand alles gibt, wenn man nicht danach sucht. Ein Gecko, der erschöpft von seinem Balzgezwitscher von der Decke in meinem aufgeschlagenen Buch landet, stört uns beide nur insofern, als dass er von der Decke gefallen ist und ich kurzeitig meine Lektüre unterbrechen muss.


Quelle: Postbote

Auch wenn die Grillen in der Abenddämmerung so laut sind als hätten sie die Größe eines deutschen Dackels, ängstigen mich die nächtlichen Laute im Dschungel nicht mehr. Spätestens nachdem ich den unheimlichsten Lautgeber der Nacht seinem Lockruf nach kurzerhand "Schluckaufvogel" (Avis schluckaufiensis) genannt und ihm somit seinen Schrecken genommen habe, hat die Tierwelt Thailands ihren Horror verloren.

Doch sicherheitshalber eine Warnung zum Schluss: Hütet euch, ihr Bestien da draußen. Denn ich bin im Besitz eines Schweizer Taschenmessers mit neun Funktionen, und ich weiß verdammt gut damit umzugehen.

Einbruch in die FH Darmstadt, Campus Dieburg

campus
Wie heute von einem Sprecher der Polizeidirektion Darmstadt-Dieburg bestätigt wurde, haben unbekannte Täter in der Nacht von Donnerstag auf Freitag insgesamt 18 Lehrsäle des Campus Dieburg aufgebrochen und die darin installierten Videobeamer entwendet
(wir berichteten).

Die ermittelnden Beamten gehen zur Stunde von mehreren Personen aus, welche zwischen Donnerstag 18:00 Uhr und Freitag 6:00 Uhr ins Gebäude 15 einstiegen, die Türen zu den einzelnen Räumen mit Brecheisen aufhebelten und das Diebesgut mit einem Fahrzeug abtransportierten.

Darüber hinaus wurden ein Getränke- und ein Snackautomat – ebenfalls im Gebäude 15 – aufgebrochen und das Münzgeld entwendet.

Der angerichtete Schaden beläuft sich auf geschätzte 35.000 Euro. Hinweise, welche zur Aufklärung der Tat führen könnten nimmt die Polizeidienststelle Dieburg entgegen.

Wie uns ein Angestellter der Fachhochschule berichtete, besteht seitens der FH kein Versicherungsschutz für die entwendeten Geräte. Somit ist es unklar, ob bis zum nächsten Semester wieder ausreichend Geräte für alle Räume angeschafft werden können.
Darauf angesprochen wollte sich die zuständige Stelle der Fachhochschule nicht äußern.

Bild: F-punkt-M

Dienstag, 1. März 2005

breaking news...

Die Türen wurden mit Brecheisen aufgestemmt. An den Decken der Säle erinnern nur noch die Tragegestelle an die Beamer.
Quelle: F-punkt-M

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag wurde auf dem Campus Dieburg in die Gebäude der FH Darmstadt eingebrochen.
Einem Angestellten der FH zufolge wurden in den Häusern 15, 17 und 18 diverse Vorlesungsräume aufgestemmt und die darin installierten Videobeamer entwendet. Insgesamt soll es sich um 15 bis 20 gestohlene Geräte handeln.
Mit brutaler Gewalt verschafften sich die Kriminellen Zutritt zu den Vorlesungssälen und rissen die elektronischen Geräte von den Deckenträgern oder aus Tischen heraus.

Kleinere und wertlose Elektronik und die unterschiedlichen Fernbedienungen der Geräte wurden liegen gelassen. Momentan geht man von einer Tatzeit in den frühen Morgenstunden aus, da bis etwa 00:30 Uhr noch Studenten in der Hochschule gearbeitet haben sollen.

Von offizieller Stelle war noch keine Aussage zum wahrscheinlichen Tathergang oder dem aktuellen Stand der Ermittlungen zu erhalten.

Bush in Mainz - ein Faschingsumzug?

Es ist nun schon einige Tage her, dass George W. Bush sich in seine Air Force One setzte, um mal eben rüber zu seinen Kollegen nach Europa zu fliegen und für gutes Wetter zu sorgen. Ihm war durchaus bewußt, dass er sich in eine emotionale Eiswüste aufmachte, was seine Redenschreiber für die Eröffnungsrede in Brüssel auch gut in Worte zu fassen vermochten. Damit punktete er vorerst. Doch seine Landung im deutschen Mainz zeigte, dass durch die Worte längst nicht alle auftauten. Durch Polizeigeschwader abgeschottet vom hohen Staatsbesuch im Mainzer Schloss drängten sich ein paar tausend Demonstranten in den Strassen, um ihren politischen Standpunkt deutlich zu machen - trotz des eisigen Windes.

Wir waren vor Ort!

Bilder kommen nach!

Geschichte geschrieben...

Am Samstag, den 26.02.05 durften wir mit zwölf anderen Backpackern behaupten, die weltweit ersten Menschen gewesen zu sein, die an diesem Tag die Sonne aufgehen sahen (Wir sind in NZ 12 Stunden voraus und das East Cape ist der östlichste Punkt der hiesigen Halbkugel). Schon um halb sechs starteten wir um den Leuchtturm an der Ostspitze Neuseelands zu erklimmen. Schon bei Tag hinterlässt das East Cape einen bleibenden Eindruck, doch was uns morgens erwarten sollte, überstieg unser Vorstellungsvermögen. Der Südpazifik erstreckte sich über dem kompletten Horizont. Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich das Gefühl, mit bloßem Augen erkennen zu können, das die Erde rund ist. Noch bevor sich die Sonne zeigte, tauchte sie den Himmel in die unterschiedlichsten gelb- und rot-Töne. Der Himmel schien im Osten zu brennen, während der Norden und der Süden weiterhin in der Dunkelheit lagen.

Vierzehn Leute saßen am Fuße des Leuchtturms und trauten sich angesichts dieses beeindruckenden Naturschauspiels keinen Laut von sich zu geben. Fasziniert beobachteten wir, wie sich der gelbe Feuerball langsam aus dem Ozean erhob und den Himmel erhellte. Dieses Meisterwerk der Natur, diese Bilder und Eindrücke haben sich in unser Herz und für immer in unser Gedächtnis gebrannt. "In Neuseeland den Sonnenaufgang am East Cape beobachten", sollte meiner Meinung nach jeder in seine Lebens-to-do Liste schreiben und ganz fett unterstreichen.

(Route: Rotorua - Tauranga - Whakatane - Eatscape)

Heiße Wasserfälle und giftgrüne Kraterseen

Das Tal vor uns versinkt im Nebel und unsere nächstes Reiseziel ist nicht mehr weit: Rotorua. Schwefelsäulen steigen auf und tauchen die Wälder in eine gespenstische Atmosphäre. Der Fahrtwind riecht nach dem Rauch von Silvesterknallern. In Rotorua herrscht die energiereichste thermale Aktivität des ganzen Landes. Geysire, kochende mud pools, heiße Wasserfälle oder giftgrüne Kraterseen machen die Region um den Lake Rotorua einzigartig.

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Quelle: C.R.+M.W: gruener Kratersee in Rotorua (Wai-o-tapu)

Nachdem wir in Wai-o-Tapu alle Touristenattraktionen unter anderem den Lady Knox Geysir (der jeden Morgen pünktlich um 10.15 in die Höhe spritzt - der Geysir ist kein Deutscher - durch Waschpulver wird die Oberflächenspannung des Geysirs zurückgenommen und Minuten später schießt er gen Himmel) bestaunen konnten, folgten wir wieder Mal einem Geheimtipp. Mitten im Wald, abseits allen Trubels fanden wir einen kleinen Wasserfall und einen Teich in dem man baden konnte (Danke Lonely Planet). Doch lange haben wir es nicht ausgehalten, da die Wassertemperatur über 40 Grad Celcius betrug. Am Abend gönnten wir uns dann einen weiteren naturellen Luxus: Auf dem wahrscheinlich weltweit einzigen Campingground mit thermaler Fußbodenheizung.

(Route: Cape Reinga - Bay of Islands - Aukland - Hamilton - Rotorua)

Samstag, 26. Februar 2005

Ausstellung über alliierte Bomberangriffe auf deutsche Städte während des zweiten Weltkriegs eröffnet

Am 23. Februar wurde im Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen die Ausstellung „Als die Bomben fielen...“ in feierlichem Rahmen eröffnet. Am 60. Jahrestag der Bombardierung Ellingens (wir berichteten) fanden sich zahlreiche geladene Gäste und interessierte Bürger im Westflügel des Deutschordensschlosses ein, um einen ersten Blick auf die Sammlungen und Schaubilder zu werfen.

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Quelle: Stadtarchiv Ellingen

Die Ausstellung thematisiert zunächst die Entwicklung des Luftkrieges von ihren Anfängen während des ersten Weltkrieges bis in die dreißiger Jahre. Technische, politische und militärische Hintergründe werden leicht verständlich dargelegt. Planung und Ausführung von Luftangriffen sind ebenso Thema wie deren Abwehr.
Im zweiten Teil sind die Bombardierungen in Ostpreußen, darunter der verheerende Angriff auf Königsberg im August 1944, Inhalt der Ausstellung.
Im letzten Teil geht es um den Luftangriff auf Ellingen vom 23. Februar 1945, der 94 Menschenleben forderte und weite Teile der historischen Altstadt in Schutt und Asche legte. Im Mittelpunkt stehen dabei Augenzeugenberichte und Originalfotografien aus der Zeit der Aufräumarbeiten.

Als Gastreferent war Dr. Jörg Friedrich, Historiker und Autor der Bücher „Der Brand“ und „Brandstätten“ geladen und zog die Anwesenden mit seinen eindringlichen Schilderungen in seinen Bann. Als erster deutscher Historiker wagte Friedrich es 2004 mit seinem Buch „Der Brand“ die alliierten Bomberangriffe auf deutsche Wohngebiete während des zweiten Weltkriegs zu thematisieren und sorgte damit auch im Ausland für viel Wirbel. Während der Eröffnungsveranstaltung beschrieb er vor allem die Hintergründe der Luftangriffe und welche militärischen Überlegungen zugrunde lagen.
Des weiteren ging er näher auf die Befehlsgeber wie den englischen Luftmarschall Arthur Harris oder Premierminister Winston Churchill ein, denen er einen Großteil der Schuld am Leid der deutschen Zivilbevölkerung zuschreibt.

In seinem Werk "Nach dem Krieg" blickte Winston Churchill 1928 auf den ersten Weltkrieg zurück und legte seine Überlegungen zu den Mitteln moderner Luftkriegsführung wie folgt dar:
"Es öffneten sich Luftwege, auf denen Tod und Schrecken weit hinter die eigentlichen Frontlinien getragen werden konnten, so dass auch Frauen, Kinder, Greise und Kranke, die in früheren Kriegen natürlicherweise verschont blieben, davon erfasst wurden. (...) Nie zuvor war die Menschheit in dieser Lage. Ohne eine wahrnehmbare Zunahme ihrer Tugenden und ohne den Vorteil einer weiseren Führung hält sie zum erstenmal die Werkzeuge in Händen, die unfehlbar ihre eigene Vernichtung besiegeln können. (...) Die Menschen würden gut daran tun, innezuhalten und über ihre neuen Verantwortungen nachzudenken. Der Tod steht bereit, willfährig, erwartungsvoll und diensteifrig, die Völker massenweise niederzumähen; auf einen Ruf bereit, alle Reste der Zivilisation unwiderruflich zu Staub zu zertrümmern."

Trau Dich!

Du stehst draußen,

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