Echtzeit

Dienstag, 19. September 2006

life-sentence for photographs

China, Iran and the United States of America. What do these three countries have in common?
They are no place for a journalist's holiday.

So if you strongly need a topic for your thesis: What about freedom of the press in the United States of America?

Shocking revelations of Elena Lappin, incarcerated and deported journalists and now another example: not on American soil but of course under American supremacy: The story of Bilal Hussein.

Zustimmung

Wie schön, dass jetzt auch George W. Bush glaubt, dass der Papst in seiner Rechfertigung nicht gelogen hat. Großmütig teilt der amerikanische Präsident doch mit, er gehe davon aus, "dass der Ausdruck des Bedauerns seitens des Papstes aufrichtig gewesen sei." (reuters)

Vielen Dank Herr Bush, aber was haben wir nun von einer solchen Zustimmung? Nicht viel, bedenkt man, dass es vielmehr gilt an des Bürgen Aussagen zu zweifeln als an denen des Papstes. Es wirkt fast lächerlich, dass der amerikanische Schwindler und Blender für die Glaubwürdigkeit des Papstes einstehen will.


Goldene Krawatte statt weiße Weste
Bush auf Focus Online, Foto: Reuters


Focus-Online hat hierfür ein sehr passendes Bild des amerikanischen Präsidenten gefunden, in dem er sich zum einem in großherzig christlichen Posen übt, zum anderen sein Gesichtsausdruck dem des halbirren und unmoralischen Kapitän Jack Sparrows (Johnny Depp) ähnelt. Auch der bewies, wie dicht Anmaßung und Lächerlichkleit beieinander liegen. Aber nun gut, es lebe die Meinungsfreiheit.

(nachträglich Bild entfernt)

Freitag, 15. September 2006

Schauerlich bedauerlich

Es gibt Zeiten, die sich eigentlich nur noch mittels historischer Romane durchleben lassen, Zeiten in denen dem Papst die Nase vor der Tür zugeschlagen wurde, Zeiten, in denen man öffentlich geächtet wurde, wenn man in friedlicher Absicht religionskritische Texte zitierte und Zeiten, in denen sich die Fronten verhärteten, um dem Gegner was auch immer abzuringen.

Doch Geschichte wiederholt sich, heisst es ja. Legt man den historischen Schinken mal bei Seite und konzentriert sich auf den Papstbesuch der letzten Tage in Deutschland, dann möchte man diesen Satz wohl nur zu gerne glauben. Dem christlichen Kirchenoberhaupt soll dieses Mal eine Entschuldigung abgerungen werden, für eine Sache, die nicht zu entschuldigen ist. Nämlich das Zitat eines historischen Textes, der sich kritisch mit der Religion auseinandersetzt. Kann man ja froh sein, dass man Journalist und nicht Papst ist, denn sonst hätte man so manches mal kaum noch etwas zu Papier zu bringen.

Die Symbolik, die sich hinter der Forderung der ägyptischen Muslimbruderschaft verbirgt (hier muss nun der schöne dpa-Satz stehen: "Die ägyptische Muslimbruderschaft ist eine der ältesten, größten und einflussreichsten Organisationen in der arabischen Welt."), ist jedoch um einiges weittragender als ein knappes Zitat eines seit über sechshundert Jahren verbuddelten byzantinischen Kaisers. Ob dieses Zitat nun nötig, clever oder illustriernd war, ist eine andere Frage.

Papst Benedikt, stellvertretend für die christliche Kirche, soll also Hassgefühle gegen den Islam unter seinem Gewand tragen. Demzufolge wirkt es irritierend, dass er zum Dialog der Religionen aufruft, Integration von Muslimen in Deutschland fordert und diplomatische Wege als Mittel zur Verständigung von anerkannten alten Kulturen vorschlägt. Aber in diesem Teil seiner Reden scheint das eine oder andere Ohr gerade Pause gehabt zu haben.

Das Erschütternde an der Forderung der Entschuldigung ist, dass sie an Respekt- und Verständnislosigkeit nicht übertroffen werden kann. Hierfür muss auch beachtet werden, das sich der Vorwurf nicht etwa gegen eine meinungsbildende Aussage des Papstes richtet, sondern eben gegen ein Zitat. Wie kann eines der öffentlichen Sprachrohre einer - im Grunde sehr friedlichen - Weltreligion, die sich selbst durch den kapitalistischen Westen als unterdrückt bezeichnet, dem katholischen Kirchenvater Äußerungen vorwerfen, die in ihrer radikalen Würze gerade einmal einem Bruchteil des üblichen Jargons von muslimischer Seite entsprechen?

Es muss es nur öffentlich kundtun. Zweifel an der Notwendigkeit werden vom allgemeinen Schuldgefühl des Westens und wenn nicht, spätestens von der Terrorangst weggespült. Der Westen hat für diesen Groll schon alleine aus historischem Verständnis heraus ein offenes Ohr. Insofern spielen Kläger und Angeklagter nicht in der gleichen Liga. Erstgenannte fühlen sich dauerhaft vom Aussterben bedroht, Letztere befinden sich schon von Natur aus in der klassischen Rechfertigungsposition einer liberalen Kultur. Man stelle sich einmal vor, der Papst würde seine diplomatischen Beziehungen zu einem muslimischen Land abbrechen, weil eines der geistlichen Oberhäupter ein Schriftstück aus dem 14. Jahrhundert zitiert. Das wäre für den einen oder anderen radikalen Islamisten sicherlich bereits ein Grund für das Aussenden einer Atombombe.

Besorgniserregend und extrem bedauerlich ist in diesem Fall nun vielmehr, dass die Kette der Kritiker vom ehemaligen Konstantinopel über Andalusien bis ins nördliche Afrika reicht. Und sicherlich wird sie in den nächsten noch um einige Glieder erweitert werden. Der Papst hat nun eine grauenvolle Aufgabe und steht unter Zugzwang: er kann seine Würde, seinen intellektuellen Anspruch und die Toleranz der Meinungsfreiheit fallen lassen und damit zum einen höchste Bereitschaft zum Dialog und zum anderen aber erzwungene Untergebenheit zum Schutz seiner Schafe demonstrieren. Damit hätte er eine Eskalation vorerst aufgeschoben. Er könnte eben diese Werte aber auch hoch halten und somit den Graben zwischen der christlichen und muslimischen Welt -. zumindest vorübergehend - wieder um ein paar Meter vertiefen. Es wäre aber auch nicht überraschend, wenn gerade jener Papst, der zwischen konservativer katholischer Kirche und modernem Glauben einen Verbindung herzustellen vermag, einen Baumstamm fällen und ans andere Ufer schmeißen würde. Er müsste nur aufpassen, dass ihm nicht vorgeworfen wird, er habe Andersgläubige mit hölzernen Wurfgeschossen attackiert.

Freitag, 4. August 2006

wohl gerade Sommerloch:

Israel und die Hisbollah bekriegen sich immer noch (und die Haltung des Libanon versteht kein Mensch)
Auch Fidel Castro ist ein Mensch
Jan Ullrich dopt nicht (hat schließlich auch keinen Job mehr in dem er das bräuchte)
und hier ist auch nix los...

Mittwoch, 19. Juli 2006

:zzz:

Sonnenaufgang aus dem Dachfenster gesehen

Yes, this is east!

Donnerstag, 13. Juli 2006

Abschied auf dem Höhepunkt

Intelligent ist es schon von Jürgen Klinsmann, sich auf dem Höhepunkt zurückzuziehen. Genau genommen kann es für ihn nur noch bergab gehen. Und selbst wenn Deutschland die EM 2008 gewinnen sollte, bis dahin sind es zwei lange Jahre des Spießrutenlaufens durch gehässige Medienkommentare und Verbandstücken. Jetzt schreien alle nach Jürgen Klinsmann, in zwei Jahren schreien vielleicht alle danach, ihn los zu werden (wer einen Haufen Heuchelei sehen möchte, jetzt ist der richtige Zeitpunkt, durch Bild, Süddeutsche und andere zu klicken...).

Aber ganz so einfach ist es auch wieder nicht, sich aus dem Amt zu stehlen. Klinsmann, der bisher immer die Flucht nach vorn angereten hat und es am Schluss "allen gezeigt hat". Nun gewinnt die Furcht vor dem grauen Alltag, der Rückzug nach Kalifornien ist der Weg des geringsten Widerstands.

Und sein ehemaliger Assistent Joachim Löw bleibt allein zurück. Der ist Manns genug, auch nach dem Erfolg weiterzumachen; eine Philosophie weiterzuführen und sich Verbandsfilz und Bild entgegenzustellen. Das verdient Respekt.

Sonntag, 25. Juni 2006

Sie war'n nur ein Möbellieferant!

Impressionen aus München vom Achtelfinale Deutschland-Schweden.

Im Hofbräuhaus vor dem Achtelfinale
Im Münchener Hofbräuhaus vor dem Achtelfinale

Wir fahren nach Berlin
Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin

Typisch deutsch
Fehlt noch etwas für den typisch deutschen Fan?

Leopodolskistraße
Fussball-Geschichte in der Schwabinger Leopoldstraße

Montag, 12. Juni 2006

Du bist Deutschland

Endlich haben wir es schwarz auf weiß: Wir sind ein Einwanderungsland. Deutschland beherbergt nicht wie bisher angenommen gute sieben Millionen Ausländer. Nein, jeder fünfte der deutschen Bevölkerung hat „Migrationshintergrund“, der eine weniger, der andere offensichtlicher. Die Dunkelziffer jedenfalls ist immens hoch, denn ob in den Exceltabellen des Statistischen Bundesamtes auch immigrierte Wirtschaftswunder wie Roberto Blanco, Rudi Carrell oder David Odonko mit einbezogen wurden, bleibt fraglich. Was die Studie hingegen eindeutig beweist: Wir Deutschen sind vom Kohlekumpel bis zum Markenmanager so homogen wie die deutsche Elf. Es lebe also das Individuum! Warum nicht Ramadan im Bierzelt und Weihnachten in der Moschee, Weißwurst mit Linsencurry und Döner mit Spätzle, Kopftuch zum Minirock und multilinguale Fragebögen in der Fahrschule?

Einige nehmen uns allzu gerne beim Wort. Illegale Einwanderung sprengt spätestens seit der Fischerschen Dolchstoßlegende das Empfindlichkeitsbarometer der Politik. Unlängst äußerte sich wieder einmal einer der damaligen bayrischen Verschwörer zu den Immigrationsproblemen. Dass er zuweilen aber über einen Schafe reißenden Pelz-Koloss spricht, kann man dem sauberen Eddie, der auf dem Oktoberfest regelmäßig Löwenbräu mit Apfelschorle verwechselt, kaum verdenken. Vielmehr ist ihm alleine wichtig, dass ein wandernder Bär zum allgemeinen Problem wird und deshalb einen globalisierten Namen verdient, den man sogar noch am Nordpol aussprechen kann. Die Finnen nämlich setzen jetzt ihre Schlittenhunde auf „JJ1“ an, damit dieser nicht länger auf der deutsch-österreichischen Grenze hin und weg tänzelt. Zum Schutz des Volkes soll das unkalkulierbare Problem unter Kontrolle gebracht werden. Wie so oft in Deutschland - gerade jetzt.

Diesseits des Weißwurstäquators werden zur Bändigung von Störfällen um Berlin wieder Grenzen gezogen. Dieses Mal aber nicht zum Schutz des Volkes vor ungeliebten Immigranten, sondern zur Sicherheit der Immigranten vor dem deutschen Volk. Schwer vorstellbar, aber durchaus nicht unbekannt, dass internationalen Gästen der Gang in die Zone verwehrt bleibt. Sollte man sich da nicht besser ein Stück von den vorausschauenden Dortmundern abschneiden, die für den Austausch zwischen illegalen Einwanderern und hitzigen Fußball-Fans das rote Lämpchen anknipsen? Die Stadt verwandelte jüngst einen Haufen Kohle in einen Drive-In für Leibesertüchtigung – im Ruhrpottjargon auch Verrichtungsgelände genannt. Schließlich wurde zum Fifa-Fieber mit dem Besuch von 30.000 bis 40.000 Zwangsprostituierten aus Osteuropa gerechnet. Ja, wir sind ein wirklich tolerantes und vor allem wohl organisiertes Land: Gastarbeiterinnen und Konsumenten müssen vom Bahnhof aus nur der Leuchtschrift „Anbahnungszone“ folgen – fünf Minuten bequem zu Fuß. „Eben noch im polnischen Kofferraum und jetzt in unserem Open-Air-Freudenhaus“, hätte Rudi Carrell vor einiger Zeit dazu sein Kettenrauchergebiss gebleckt, während Roberto Blanco am „Puppenspieler von Warszawa“ gefeilt hätte. Ein bisschen Spaß muss schließlich sein. Also alles unter Kontrolle. Vielleicht sollten es auch die Finnen mit so gut gemeinten Lockmethoden versuchen und ihre Hunde derweil im Saunaparadies Eckernförde Eisstockschießen lassen. Vielleicht sollten sie nach Agent JJ1 in einer der Dortmunder Verrichtungsboxen Ausschau halten, wo der Bär nach jungem Fleisch aus seiner Heimat jagt. Man könnte ihn dann mit etwas härteren Methoden für ein paar Cent vor den WM-Besucherinnen zum tanzen bringen, während sie auf die Verrichtung der Männer warten. Dann hätte man auch hier noch Kapital raus geschlagen – natürlich nur mit offizieller Fifa-Brandmarke.

Sonntag, 28. Mai 2006

Qualitativer Nachweis:

Verfärbt sich grün bis gelb bei Annäherung eines besser gebauten Elements gleicher Art.

Mittwoch, 3. Mai 2006

Ein Grund zu feiern: 010203040506

Wie bitte?

Ok, dröseln wir das einmal haarklein auf: In etwas weniger als sechs Stunden werden die Kalender in mitteleuropäischen Längengraden 01:02 Uhr und 03 Sekunden am 04.05.06 zeigen.

Ich bin mir zwar nicht vollends im Klaren darüber, warum eine zumindest in Teilen willkürliche Einteilung unserer Lebenszeit in einer besonderen Konstellation einen Grund zum Feiern darstellt, aber wenn es darum geht, nachts mit einem kühlen Bierchen anzustoßen, bin ich dabei.

Und wer weiß, vielleicht ist das die letzte Gelegenheit, denn nicht mal zwei Stunden später beginnt der Countdown:
06 05 04 03 02 01 ...

Trau Dich!

Du stehst draußen,

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