Dienstag, 21. März 2006

Mal wieder im "Club"

Es ist schon erstaunlich, was man hier für Leute kennen lernen kann. Meine "Gastmama" hat mir heute Abend einen Gesprächspartner organisiert. Einen Deutschstämmigen mit Wurzeln in Österreich und Deutschland, der, wie ich, Journalismus studiert. Er heißt Felipe und beherrscht die deutsche Sprache perfekt.

Wir haben uns im "Club Deportivo Manquehue" getroffen - einem deutschen Club (irgendwie ist es ein bisschen "loco", als Deutscher in ein deutsches Etablissement eingeladen zu werden). Gesprächsthema war, wie kann es anders sein, der Journalismus. Ich erzählte ihm, was wir an Anforderungen für das Studium mitbringen müssen, siehe Praktikum etc. "Das gibt es in Chile nicht", klärte er mich auf. Dafür dauere das Studium fünf Jahre. Er studiere zudem an einer privaten Universität - und das koste nicht wenig.

Vorher habe er Kunst, Grafik und Sprachen studiert. Doch das sei brotlose Kunst, wie es sein Vater zu formulieren pflege. Sein Vater arbeitete in einer hohen Position beim chilenischen Fernsehen und ist hier ein angesehener Journalist. Vielleicht hat Felipe auch deshalb den Journalismus gewählt.

Jedenfalls ist Felipe ein interessanter Mensch. Er übersetzte bei der APEC-Konferenz 2004 (Asia-Pacific Economic Cooperation) für den amerikanischen Geheimdienst. Leider konnte, durfte er mir nicht mehr darüber erzählen - vielleicht wollte er es auch einfach nicht. Dabei war ich doch so hellhörig geworden. Jedenfalls waren wir uns in einer Sache einig: Wir beide sind nicht unbedingt Amerika-Fans.

Er wolle unbedingt noch Chinesisch und Japanisch lernen, verrät er mir. Vor mir sitzt ein Sprachtalent: Fließend Englisch, Deutsch, Französisch - und Spanisch als Muttersprache. Und jetzt sollen auch noch zwei asiatische Sprachen folgen. Da kann man schon ein bisschen neidisch werden. Mit diesen Voraussetzungen hat er später bestimmt keine Probleme einen Job zu finden.

Wir sitzen zusammen mit seinen ehemaligen Schulfreunden bei einem Pitcher im Club. Einer ist Jura-Student, einer studiert Agrarwissenschaft und einer hat studiert und ist jetzt arbeitslos. Willkommen in der Realität. In Deutschland ist das auch nicht anders...

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