Dienstmädchen!?
Ist es dekadent ein Dienstmädchen zu haben? Ich bin es zumindest nicht gewohnt. Tagtäglich - das Wochenende ausgenommen - wird man umsorgt: das Bett wird gemacht, das Haus geputzt, das Essen gereicht. Hier ist es nicht dekadent, es ist normal. Wer es sich leisten kann, der beschäftigt ein Dienstmädchen. Und nicht nur das: Einen Gärtner und eine Dame für für das Reinigen der Terrasse gleich auch noch.
Chile, habe ich manchmal den Eindruck, ist auf Minijobs aufgebaut. Im Supermarkt bringen leicht behinderte Menschen für ein kleines Trinkgeld den Einkaufswagen zum Auto. An den Kassen stehen (siehe Amerika) Jugendliche bereit, die das Eingekaufte in Tüten packen. An der Tankstelle braucht man erst gar nicht mehr auszusteigen. Dort wartet schon ein ganzes Team, das alle "unangenehmen" Aufgaben für einen erledigt. Wenn man nicht wüsste, dass diese Leute darauf angewiesen sind, könnte man die Inanspruchnahme dieser Dienstleistung für dekadent halten.
Als dekadent lässt sich in diesem Zusammenhang eigentlich nur der Umgang mit den Mini-Dienstleistern beschreiben. Für manche sind sie Unterschicht, für andere die gute Seele im Haushalt. Die Nuancen im Verhalten ihnen gegenüber machen den kleinen aber feinen Unterschied aus. Das spiegelt sich auch in der Bezahlung wieder: Auftraggeber, die es gut mit ihren Dienstleistern meinen, zahlen im Schnitt 200 000 Pesos pro Monat. Das sind umgerechnet etwa 315 Euro. Andere wiederum zahlen weitaus weniger - schlechte Behandlung inklusive.
Und dennoch sind diese Jobs nötig. Immerhin sichern sie vielen ihren Lebensunterhalt. Und von diesen kleinen, monatlichen Löhnen müssen diese Menschen dann auch ein ganzes Leben finanzieren. In Chile gibt es keine staatliche Altersvorsorge, keine gesetzliche Krankenversicherung - durch und durch amerikanischer Standard, was die nicht vorhandenen Leistungen für die Bürger angeht. Wer sich nicht selbst über Wasser halten kann, ist verloren. Da braucht es eigentlich niemanden, der diese schwerarbeitenden Menschen noch zusätzlich von oben herab behandelt. Im Gegenteil: Wer gutes Personal will, behandelt dieses respektvoll. Ein Glas Wasser kann sich jeder noch alleine holen...
Chile, habe ich manchmal den Eindruck, ist auf Minijobs aufgebaut. Im Supermarkt bringen leicht behinderte Menschen für ein kleines Trinkgeld den Einkaufswagen zum Auto. An den Kassen stehen (siehe Amerika) Jugendliche bereit, die das Eingekaufte in Tüten packen. An der Tankstelle braucht man erst gar nicht mehr auszusteigen. Dort wartet schon ein ganzes Team, das alle "unangenehmen" Aufgaben für einen erledigt. Wenn man nicht wüsste, dass diese Leute darauf angewiesen sind, könnte man die Inanspruchnahme dieser Dienstleistung für dekadent halten.
Als dekadent lässt sich in diesem Zusammenhang eigentlich nur der Umgang mit den Mini-Dienstleistern beschreiben. Für manche sind sie Unterschicht, für andere die gute Seele im Haushalt. Die Nuancen im Verhalten ihnen gegenüber machen den kleinen aber feinen Unterschied aus. Das spiegelt sich auch in der Bezahlung wieder: Auftraggeber, die es gut mit ihren Dienstleistern meinen, zahlen im Schnitt 200 000 Pesos pro Monat. Das sind umgerechnet etwa 315 Euro. Andere wiederum zahlen weitaus weniger - schlechte Behandlung inklusive.
Und dennoch sind diese Jobs nötig. Immerhin sichern sie vielen ihren Lebensunterhalt. Und von diesen kleinen, monatlichen Löhnen müssen diese Menschen dann auch ein ganzes Leben finanzieren. In Chile gibt es keine staatliche Altersvorsorge, keine gesetzliche Krankenversicherung - durch und durch amerikanischer Standard, was die nicht vorhandenen Leistungen für die Bürger angeht. Wer sich nicht selbst über Wasser halten kann, ist verloren. Da braucht es eigentlich niemanden, der diese schwerarbeitenden Menschen noch zusätzlich von oben herab behandelt. Im Gegenteil: Wer gutes Personal will, behandelt dieses respektvoll. Ein Glas Wasser kann sich jeder noch alleine holen...
maexn - 16. Mär, 23:37
1 Kommentar - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Divakeller - 17. Mär, 21:13
Ich finde es nicht dekadent sich ein Dienstmädchen zu leisten, wenn das nötige KLeingeld vorhanden ist. Aber in den USA bist du was du hast, zu Beispiel zeigst du dort jedem welches Auto du fährst und in Deutschland hütet man seinen Wagen, wie einen kleinen Schatz in der Garage. Klar ist es Ausbeutung - in Deutschland bekommt keiner ein Dienstmädchen für 315 Euro.
Hanna
Hanna
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