Ein historischer Wechsel
Santiago im Ausnahmezustand: Rund um "La Moneda" höchste Sicherheitsvorkehrungen. Hubschrauber starten und landen. Schwer bewaffnete Polizisten und Soldaten patrouillieren rund um das Gebäude. Weiträumig ist alles abgesperrt. In den Seitenstraßen stehen Wasserwerfer und gepanzerte Einsatzfahrzeuge der Polizei für den Ernstfall bereit.
Der Alte und die Neue
In diesem Getümmel, vor dem "Ministerio de Relaciones Exteriores", ein Wink mit dem Zaunpfahl: "Schau mal, der Typ, der da vor uns läuft, das ist der Finanzminister!" Tatsächlich. Ganz ohne Personenschutz, nur in Begleitung einer Frau, läuft der Minister gemächlich vor uns her. Nicolás Eyzaguirre braucht auch vielleicht keinen Personenschutz mehr. Er ist nämlich nur noch 24 Stunden im Amt. Mit der neuen Präsidentin, Michelle Bachelet, und ihrer neuen Regierung, ist sein Posten nun passé. Vielleicht hat er deshalb in einem Interview in "Siete" noch einmal so richtig Dampf abgelassen. Dort meinte er, nicht ganz wortwörtlich, dass die Verteilung des Geldes zwischen Arm und Reich in Chile äußerst einseitig sei, natürlich zu Gunsten der Reichen. Doch die Reichen, die Elite von Chile, würden alles dafür tun, um diesen Status beizubehalten. Er habe als Finanzminister nur punktuell und im Kleinen dagegen angehen können - mit mäßigem, fast keinem Erfolg. Frustration pur.
Noch-Finanzminister Nicolás Eyzaguirre in "Siete"
Während Eyzaguirre in einem der Regierungsgebäude verschwindet, ist die neue Präsidentin damit beschäftigt, ihren hohen Besuch zu empfangen. In der Presse werden vor allem drei Gäste hervorgehoben: Die Vizepräsidentin des Iran, Fatene Vaez Javady, Prinz Felipe von Spanien und der Präsident von Bolivien, Evo Morales. Morales ist auf diesem Parkett eine der interessantesten Figuren. Der traditionelle, indigene und mitunter auch sehr sympathische Präsident ist als Amerika-Kritiker bekannt. Ein Zusammentreffen zwischen ihm und Condoleezza Rice, sollte es denn zustande kommen, dürfte interessant werden. Für ihn nahm sich Bachelet 20 Minuten Zeit, im Protokoll waren lediglich zehn pro Besucher vorgesehen.
Morales (r) schenkt Bachelet (l) eine bolivianische "Charango"
Momentan zelebriert die chilenische Regierung im "Congreso Nacional" den Führungswechsel. Die neue Regierung, das "gabinet ministerial", legt den Amtseid ab. Für den Abend ist auf dem Platz vor "La Moneda" eine große Gala geplant. Geplant ist wohl auch eine Kundgebung von Amerika-Gegnern, bei der, so heißt es, eventuell auch Morales sein Wort erheben wird. Man darf sicherlich gespannt sein, wie dieser Tag noch ausklingen wird.
Der Alte und die Neue
In diesem Getümmel, vor dem "Ministerio de Relaciones Exteriores", ein Wink mit dem Zaunpfahl: "Schau mal, der Typ, der da vor uns läuft, das ist der Finanzminister!" Tatsächlich. Ganz ohne Personenschutz, nur in Begleitung einer Frau, läuft der Minister gemächlich vor uns her. Nicolás Eyzaguirre braucht auch vielleicht keinen Personenschutz mehr. Er ist nämlich nur noch 24 Stunden im Amt. Mit der neuen Präsidentin, Michelle Bachelet, und ihrer neuen Regierung, ist sein Posten nun passé. Vielleicht hat er deshalb in einem Interview in "Siete" noch einmal so richtig Dampf abgelassen. Dort meinte er, nicht ganz wortwörtlich, dass die Verteilung des Geldes zwischen Arm und Reich in Chile äußerst einseitig sei, natürlich zu Gunsten der Reichen. Doch die Reichen, die Elite von Chile, würden alles dafür tun, um diesen Status beizubehalten. Er habe als Finanzminister nur punktuell und im Kleinen dagegen angehen können - mit mäßigem, fast keinem Erfolg. Frustration pur.
Noch-Finanzminister Nicolás Eyzaguirre in "Siete"
Während Eyzaguirre in einem der Regierungsgebäude verschwindet, ist die neue Präsidentin damit beschäftigt, ihren hohen Besuch zu empfangen. In der Presse werden vor allem drei Gäste hervorgehoben: Die Vizepräsidentin des Iran, Fatene Vaez Javady, Prinz Felipe von Spanien und der Präsident von Bolivien, Evo Morales. Morales ist auf diesem Parkett eine der interessantesten Figuren. Der traditionelle, indigene und mitunter auch sehr sympathische Präsident ist als Amerika-Kritiker bekannt. Ein Zusammentreffen zwischen ihm und Condoleezza Rice, sollte es denn zustande kommen, dürfte interessant werden. Für ihn nahm sich Bachelet 20 Minuten Zeit, im Protokoll waren lediglich zehn pro Besucher vorgesehen.
Morales (r) schenkt Bachelet (l) eine bolivianische "Charango"
Momentan zelebriert die chilenische Regierung im "Congreso Nacional" den Führungswechsel. Die neue Regierung, das "gabinet ministerial", legt den Amtseid ab. Für den Abend ist auf dem Platz vor "La Moneda" eine große Gala geplant. Geplant ist wohl auch eine Kundgebung von Amerika-Gegnern, bei der, so heißt es, eventuell auch Morales sein Wort erheben wird. Man darf sicherlich gespannt sein, wie dieser Tag noch ausklingen wird.
maexn - 11. Mär, 16:52
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