Sonntag, 22. Oktober 2006

+neu+neu+neu+neu+neu+neu+

Willkommen daheim!

Minger Wohnung

...

Après-Dschihad-Party

Montag, 9. Oktober 2006

Bündnis gegen Rechts

Cordon sanitaire - so bezeichnen die bürgerlichen Parteien Belgiens ihr Übereinkommen, mit der rechtsextremen Partei Vlaams Belang keine Koalition einzugehen. Diese Partei erreichte bei den Bürgermeisterwahlen in Antwerpen 33 Prozent und lag damit nur knapp hinter den Sozialisten, die mit 35 Prozent aller abgegebenen Stimmen nun den Bürgermeister stellen.

Der Cordon sanitaire hält - noch. Für europäische Beobachter ist es aber nur eine Frage der Zeit, bis sich in dem Bündnis erste Risse zeigen. Der Standard aus Österreich sieht die Erklärung darin, dass es die »Politik der Ächtung dem Vlaams Belang leicht macht, sich als einzige echte Opposition darzustellen. Vor allem unter Jungwählern gilt es inzwischen als schick, den Vlaams Belang zu wählen. (...)
Der offiziellen Politik will es nicht gelingen, der Verelendung in (...) Vierteln (mit hohem Ausländeranteil) Einhalt zu gebieten, auch deshalb, weil man nichts so sehr fürchtet, als mit politischen Maßnahmen den Forderungen des Vlaams Belang zu nahe zu kommen.«

Es wird gekuscht vor den politischen Forderungen einer rechtsextremen Partei - und wie es scheint hat man sogar Furcht vor der eigenen Courage. Wichtige Debatten werden unterlassen, weil Teile der belgischen Regierung wie Kaninchen vor der Schlange sitzen.

Französische und spanische Medien gewahren den politischen Zerfall Europas am Horizont heraufdämmern: »Es sind Perspektivlosigkeit, das Fehlen echter Alternativen zur vorherrschenden Politik und das Gefühl, dass Rechts und Links austauschbar sind, die den Boden für Demagogen, Rechtsextreme, für Populismus und Hass bereiten - in Frankreich, in Belgien und in Europa,« schreibt L'Humanité.
Und die La Vanguardia doziert: »Die großen demokratischen Parteien stehen vor einer echten Herausforderung, der man nicht mit der Schaffung von Cordons sanitaires allein begegnen kann, wie das Belgien tut. Die großen Parteien müssen dringend den Hintergrund dieses Phänomens analysieren und versuchen zu verhindern, dass es sich an den Wahlurnen niederschlägt.«

Nur ist es für dozieren und analysieren schon beinahe zu spät. Wird nicht schnell gehandelt, wenn sich die bürgerlichen Parteien nicht schnell auf ihren eigentlichen Zweck besinnen und möglichst gemeinsam an einem Strang ziehen, kann bei der nächsten Wahl bereits ein Neonazi der Gewinner sein.
Besonders groß ist die Gefahr, die Augen vor der Bedrohung zu verschließen, denn während europäische Nationen mit großer Sorge nach Belgien blicken, jubelt die belgische Le Soir: »Belgien atmet auf. Ja, der Vlaams Belang hat gegenüber den Kommunalwahlen von 2000 zugelegt. Ja, er stellt die Mehrheit in einigen flämischen Gegenden. Aber nein, er wird nicht an die Macht kommen. Sein Aufstieg ist nicht unvermeidlich!«

Freitag, 6. Oktober 2006

please, anglicise

Manchmal haben Anglizismen doch ihr Gutes. Beziehungsweise kann ein sich normalerweise unidirektional bewegendes Projektil eine Kehrtwende um 180° vollziehen, wenn man sie nicht verwendet - der Schuss also nach hinten losgehen.

Wer sich nämlich erstmalig beim Studiverzeichnis anmeldet, den empfängt nach der Freischaltung seines Accounts die aufheiternde Meldung: »Du hast keine Freunde.«

Dieser Satz - sicherlich dazu gedacht, im weiteren Arbeiten mit dem Portal die Anzahl der buddies anzuzeigen - setzt sich auch in den diversen Unterseiten fort: »Du hast keine Freunde an der TU München.«

Wenn man jedoch ein bekanntes Gesicht gefunden hat, auf den Button (Verzeihung, den Link, ääh Knopf) Als Freund hinzufügen geklickt (bzw. mit der linken Maustaste gedrückt) und die entsprechende Person die gemeinsame Beziehung auch noch bestätigt hat, dann wird man endlich von den Qualen erlöst:

Die eintreffende Bestätigungsmail (ääh, ich meine, der elektronisch über ein weltweites Kabelnetzwerk verschickte Brief) verkündet: »Alfred Mustermann hat deine Freundschafts-Einladung bestätigt! Ihr seid jetzt Freunde.«

Wie schön, dass die alten
»Willst Du mit mir gehen?
o Ja
o Nein
o Vielleicht«

Zettelchen noch nicht ausgestorben sind.

Und zum Thema Anglizismen: Im Internet gehören die einfach dazu. Es hört sich ja auch besser an, wenn eine Frau erzählt, sie gehe jeden Abend online als wenn sie verkündet, sie gehe jeden Abend auf den Strich.

Deutschland - ein Sommermärchen

Vorbereitung, Gegneranalyse, Phsysochologie, Taktik, Einzelgespräche, Motivation...

Wer Fußballer ist oder nur einmal in seinem Leben die Fußballschuhe geschnürt hat, muss diesen Film sehen. Um es mit Klinsmanns Worten zu sagen: Desch war GEIL!

Anmerkung 1: Das WM Fieber ist zurück. Es war ein vertrautes Gefühl mit dreihundert Anderen im Deutschlandtrikot vor einer Leinwand zu sitzen (-;

Anmerkung 2: Eine Warnung! Für die, die während der WM das Fußballfieber gepackt hatte, sich aber sonst nicht für die Hintergründe, Taktik und alles was so zum Sport mit dem runden Leder dazugehört interessieren, könnten von dem Film enttäuscht sein!

Donnerstag, 5. Oktober 2006

Eingeschleuste PR-Bombe

Das Unwort des Tages ist für mich heute kommentarlos und für Eingeweihte höchst verständlicherweise das Wort: "Auto-Journalismus".

Lesen Sie selbst über Sprit statt Spirit in der Schreibe, und Keilriemenriss statt Allradantrieb im Kopf.

Tante Hertha ist Wurst

Das beliebteste deutsche Fastfood-Produkt ist die klassische Currywurst, behauptet der deutsche Catering-Marktführer "apetito" gegenüber dem Stern. Demnach wandern in der Mittagspause öfter fettige Wurst mit Pommes und Ketchup über die Kantinentheke als jeder andere Halbtagssnack. Liegt der Höhepunkt der Ära "Fitness und Wellness" also bereits hinter uns? Besinnt sich der Deutsche wieder auf die deftige heimatliche Küche? Die Zeichen weisen darauf hin, sprießen doch in immer mehr deutschen Städten Imbissbuden im Landhouse-Style aus den Kopfsteinpflastern der Innenstadt.

Der Currywurst-Kult hat nun auch die City von Darmstadt erreicht: Tante Hertha ist der erste Darmstädter Currywurst Edelimbiss und lockt mit einer Auswahl feinster Brat- und Currywürste. In entspannter Atmosphäre, zeitlosem Innendesign und bei guter Musik soll hier gekaut werden. Die Fleischbomben seien mit 160 Gramm sogar 25 Prozent größer als der bundesdeutsche Durchschnitt. Laut Pressemeldung soll die Imbissbude zu einem "Hot Spot" und hippen Treffpunkt" avancieren. Im Hintergrund des Experiments steht die familienbetriebene Landmetzgerei Mehl aus Bensheim.

Wurst ist deutscher Spitzenreiter

Quelle: www.photocase.de

Als Beilage zur Wurst stehen neben Pommes Frites lediglich traditionellerweise Kraut- oder Kartoffelsalat zur Wahl. Bei den Getränken wird die Auswahl schon wieder breiter, denn daran sollen keine Fleischesser verloren werden. Wer keine Lust auf regionales Bier hat, der kann nebst Champagner auch zur trendigen Bionade oder gar zum italienischen Espresso oder Latte Machiato greifen. Wie das zur Currywurst passen soll, muss Tante Hertha dann vermutlich in längeren Erklärungsversuchen ausführen.

Ob sich das Konzept bewährt macht, wird sich vermutlich erst in nachtschlafenen Stunden beweisen. Schräg gegenüber von Tante Hertha verkauft ein Dönerimbiss rund um die Uhr Fleischfetzen im türkischen Fladenbrot. Sollte sich der angetrunkene Disco-Heimkehrer zukünftig entscheiden können, wäre das eine Möglichkeit für Tante Hertha eine Stammkundenschaft zu entwickeln.

Mittwoch, 27. September 2006

What O2 could do, can we do 2

Look East auch im Netzwerk: aus "Made in Germany" wird "Made in China", aus "OpenBC" wird "Xing" und die Wirtschaftswelle aus dem Osten schwappt zurück.

Nun ist es offiziell raus, was der Schweizer Blogger Chuchichaeschtli schon am vergangen Wochenende wusste: die Kommunikationsplattform Open BC will sich einen neunen Namen und ein neues Design geben. Die Bezeichnung Businessnetzwerk sei nach neuesten Erkenntnissen nicht mehr angemessen, da mittlerweile Berufstätige, Geschäfts- und gar Fachleute das Netzangebot nutzen würden, um internationale Verbindungen zu schaffen. Außerdem suchten die Macher "einen Markennamen, der in verschiedenen Kulturen verstanden wird", sagt Lars Hinrichs, CEO des Unternehmens. Möglicherweise besteht hier aber auch ein Definitionsproblem des Begriffes "Businessnetzwerk". Denn es ist fraglich, ob jedem Benutzer klar war, dass sich zuvor ausschließlich Schlips tragende Banker und Firmenbosse gegenseitig auf die herausgeputzten Profile klicken durften.
Das alte Logo
Das neue Logo
Quelle: www.xing.de

Und der Name soll Programm sein: Xing steht laut Pressemeldung im Chinesischen für die optimistische "Can-do"-Einstellung und für "Begegnungen". Das ist durchaus zeitgemäß, und zukunftsweisend, denkt man an die Weitsprünge, mit denen die Wirtschaft des Ostens am Rest der Welt vorbeizieht, um der Welt auf den Kopf spucken zu können. Vor allem aber ist es ein witziger Zufall, von denen es ja so einige in der new economy gibt: O2-Can do war sicherlich eine der erfolgreichsten Werbefeldzüge und Markteroberungen der letzten Jahre. Warum sollte also der gleiche Spruch nicht noch einmal funktionieren? Was O2 could do, can we do 2. Open BC-Can do? - nun ja, das klingt nicht ganz so sexy. Einfach ein bisschen drehen und schrauben, in die meist gesprochene Sprache der Welt übersetzen und fertig.

Sich am chinesischen Markt zu orientieren passt zweifellos auch zum Konzept des Netzwerks, das man nun nicht mehr Business nennen darf. Denn wie auch die Heimat des neuen Markennamens ist Xing "den meisten Wettbewerbern weltweit einen Schritt voraus": Es unterstützt Microformate. Ob das nun wieder ein Grund ist eine Pressemeldung unter das Volk zu mischen, bleibt offen.

Ökonomisch gesehen ist es äußerst sinnvoll das Netzwerk um ein paar Zielgruppen, die vorher nur heimlich mitgeklickt haben, zu erweitern. Nicht mehr nur die Vorstandsetagen und Bürolottogemeinschaften sollen sich zukünftig mit eben jener elitären Online-Karteidatenbank identifizieren, alle sollen mitmachen können. Ein Bazar, auf dem der Student wie die Floristin, der Manager wie der Fließbandarbeiter sich selbst und ihren Lebenslauf verkaufen können. Der Userkreis von mitterweile 1,5 Millionen Menschen lechzt nach Kontakten, die keinen Multiplikatorenstatus genießen, junge, frische, unverbrauchte Mitglieder, die sich freuen, nette - und aufrichtige - Menschen kennen zu lernen und Freundschaften zu schließen.

Trau Dich!

Du stehst draußen,

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