Montag, 26. Februar 2007

Betr.: Hallo-Projekt, Medienethik, Groessenordnung, Made in Nippon

Wer schon mal in Thailand eingereist ist und sich an den Immigration-Schaltern die Beine in den Bauch gestanden hat, weiss, dass das "Land of 1000 Smiles" erst hinter der Grenzpolizei beginnt. Beamte, die noch seltener laecheln als ein handelsueblicher deutscher Finanzbeamter, flippen gelangweilt den Pass durch und lassen die vielbesungene Gastfreundschaft der Thais nur selten erkennen.
Das soll sich jetzt allerings aendern. In dem sogenannten "Sawasdee Projekt" (uebersetzt etwa: "Hallo-Projekt") soll den Grenzern beigebracht, wie sie sich zu kleiden und die Haare zu tragen haben. Vor allem aber werden sie dazu angehalten, jeden Touristen mit einem original thaillaendischem Laecheln und einem Wai (Verbeugung und Gruss) zu begegnen. Ob das die Warteschlangen vor den Schaltern unbedingt kuerzer macht und nicht irgendwann die Ankoemmlinge ihr gutes Benehmen vergessen laesst, bleibt abzuwarten.

Noch unangenehmer wurden zwei russische Frauen (25, 30)empfangen, die man etwa eine Woche nach ihrer Ankunft in Thailand in ihren Liegestuehlen erschoss. Das Ganze passierte nur ein paar hundert Meter von meiner Bleibe am Jomtien Beach (Provinz Chonburi) entfernt, aber wir haben erst am naechsten Tag ueber einen Bekannten, der 1000 Kilometer entfernt in Suedthailand lebt per Telefon davon erfahren.
Bei den Frauen handelt es sich nach Informationen der Bangkok Post vermutlich, nach Aussagen der Einheimischen 100-prozentig um Prostituierte.
Seitdem flimmern die Bilder der beiden Leichen auf allen Kanaelen. In Grossaufnahme und ohne schwarzen Balken. Blut zu zeigen ist in den thailaendischen Medien allerdings verpoehnt - da haben sie Anstand und pixeln alles in Kleinstarbeit weg.

Mehr Tote werden in der naechsten Zeit auch in Myanmar (Burma) zu beklagen sein. Um die Verkehrspolizei neu zu organisieren, hat man dort alle Beamten erst ein mal von ihren Posten abgezogen um sie zu schulen und neu zu sortieren - naemlich nach Groesse. Je groesser der Polizist um so besser. Warum auch immer. Bis zum Abschluss der Reform gibt es in Burma keine Verkehrspolizei, was bei dem Bleifuss der Asiaten fatal sein kann.

Weniger Verkehr wird es dafuer in Zukunft in Nordkorea geben. Seit der Diktator Kim Jong-Il auf dem Weg zu einer Staatszeremonie wegen eines liegengebliebenen Autos "Made in Nippon" im Stau stehen musste, hat der notorische Bombenbastler kurzerhand die Einfuhr aller japanischen Modelle verboten.

So laeuft das halt in Asien.

Mehr dazu bei Pratunamo

Trau Dich!

Du stehst draußen,

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