Samstag, 19. März 2005

FR mit neuem Gesicht?

Wie kürzlich bei Medienrauschen zu lesen war, erscheint ab sofort in jeder Mittwochsausgabe der Frankfurter Rundschau eine Kolummne von Mario Sixtus mit dem Namen Blogosphäre in der aktuelle Themen aus der deutschen Weblog-Lanschaft behandelt werden sollen.
Zuletzt beispielsweise die Aussage des Spiegel-Online Chefredakteurs, Mathias Müller von Blumencron, 99% Prozent aller Blogs seien "Müll".

Nun darf man gespannt sein, wie sich solch solch eine Kolumne in einer Zeitung entwickelt, die beim Aufsetzen ihres Online-Forums trotz tatkräftiger und kundiger Unterstützung nur zweifelhaften Erfolg ernten konnte.

Don Quijote in Mannheim

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Quelle: Hartau, Künstler: Bretschneider

400 Jahre nach seinem ersten Erscheinen nehmen Romanistik-Studenten der Universität Mannheim die Spur des „Ritters von der Traurigen Gestalt“ wieder auf. In der gleichnamigen Ausstellung werden neueste Forschungsergebnisse und wertvolle Originalausgaben des Erfolgsromans „Don Quijote“ von Miguel de Cervantes Saavedra aus dem Besitz der Universitätsbibliothek Mannheim gezeigt. So ist beispielsweise die berühmteste Ausgabe, die sogenannte „Prachtausgabe“ der Real Academia Española von 1780 zu sehen. Das älteste gezeigte Druckwerk aus dem Spanischen stammt aus dem Jahr 1610.

Die Ausstellungseröffnung findet am 13. April um 20.00 Uhr im Bibliotheksgebäude A 3, 1.OG statt. Zu dieser Eröffnung sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Die Ausstellung ist vom 13. April bis zum 7. Mai wochentags von 9.00 Uhr bis 22.00 Uhr und samstags von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr geöffnet.

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Quelle: Kritter, Künstler: Dubout

Im Fokus der Ausstellung stehen Druckgeschichte, Illustration und Rezeption des berühmten Romans. Das Projekt ist Ergebnis eines Seminars unter der Leitung des Mannheimer Romanisten Professor Thomas Klinkert. Er ermunterte seine Studentinnen Jasmin Rössel, Stefanie Erler, Marisol Cabello Gogny und Sabine Bock, ihre intensive wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem größten spanischen Werk der Weltliteratur einem breiten Publikum bekannt zu machen. Klinkert vermittelte den Kontakt zur Fachreferentin der Universitätsbibliothek Dr. Annette Klein. Sie unterstützt die Studierenden bei der Realisierung der Ideen und vermittelt ihnen Praxiserfahrungen bei der Organisation und Gestaltung dieser Ausstellung.

Unter Einsatz von Originalausgaben, Abbildungen und mit multimedialen Hilfsmitteln beleuchten die Studentinnen den Roman. So wird anhand historischer und zeitgenössischer Illustrationen die Reaktion des Publikums auf den Roman im Laufe der letzten vier Jahrhunderte untersucht. Ebenfalls im Blickpunkt steht das Verschwimmen der Grenzen zwischen Realität und Fiktion. Auch heute noch besitzen die Themen in Cervantes’ Werk Gültigkeit. Wie Don Quijote und Sancho Panza kämpft auch der heutige Mensch manchmal gegen Windmühlen.

Wer mehr wissen will: www.bib.uni-mannheim / Aktuelles

Auf den Spuren der Maui - der sagenumwobene Milford Sound

Dem Halbgott Tu-te-Raki-Whanoa wurde einst von der Mutter Erde, Papa-Tua-nuku, der Auftrag erteilt, die zerklüftete südwestliche Ecke des Fjordlands zu gestalten. Mit seinem Ko (Grabstock) begann er die vielen verschiedenen Fjords und Sounds zu formen. Wie eine Art Steinmetz bearbeitete Tu den südwestlichen Teil der Südinsel. Jeden Tag wurde er besser und seine Küstenlandschaft immer schöner. Sein Meisterstück jedoch sich von allem bisher gefertigtem unterscheiden. Am Ende meißelte er eine flache Kante, dass die Menschen an seinem Meisterstück anlegen konnten. Er nannte es Piopiotahi "Viele Öffnungen in einem", oder heutzutage besser bekannt als Milford Sound.

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Quelle: C.R.+M.W.: Relaxen am achten Weltwunder

Dies war nur eine der zahllosen Maori Legenden, die uns unser Guide Will zum Besten gab, während wir durch das eiskalte und über 400 Meter tiefe Wasser des Milford Sound glitten. Weit ab von überfüllten Touristenbooten, Flugzeugen und Hubschraubern, paddelten wir an Bergriesen vorbei, die teilweise 90 Grad über 1500 Meter in die Höhe ragten. Die Steilwände des Sounds und der strahlend blaue Himmel (hier regnet es im Durchschnitt acht Meter pro Jahr; es regnet hier an über 250 Tagen; das Wetter wechselt of innerhalb von Minuten; wir genossen 12 Stunden Sonne pur) ließen einen jegliches Gefühl für Grosse und Entfernung verlieren und ließen Boote, Flugzeuge, aber vor allem Menschen als unbedeutend klein erscheinen. Das kleine Rinnsal, das rechts von uns den Hang herab nieselte, entpuppte sich später, als tosender Wasserfall, der aus über 180 Metern Höhe in den Sound stürzt. Vorbei an Seals, mal grünem, mal blauem Wasser und schneebedeckten Gipfeln, kehren wir am Nachmittag wieder zurück. Viele nennen den Milford Sound das achte Weltwunder. Wir gehören ab sofort auch dazu.

(Route: Kaikoura - Arthurs Pass - Greymouth - Paparoa Nationalpark - Franz Josepf Glacier - Fox Glacier - Haast Pass - Wanaka - Queenstown - Fjordland - Milford Sound)

Die Mythologie der Maui

die mythologie der maui
Quelle: C.R.+M.W.: Die Mythologie der Maui

Zu Beginn herrschte das vollständige Nichts. Nach neun Perioden des Nichts, stiegen Ranginui der Himmelsvater und Papatuanuku die Mutter der Erde aus dem Leib der Dunkelheit. Aus ihrer Vereinigung gingen viele Kinder hervor, die die Nacktheit der Erde bedeckten. Doch da die Eltern so eng miteinander verbunden waren, konnte kein Lichtstrahl die Erde erhellen. Nach einer Ewigkeit des Lebens in Dunkelheit, beschlossen die Kinder die Eltern zu trennen, doch erst Tane-mahuta - der Gott des Waldes - schaffte es mit den Beinen am Boden und den Schultern im Himmel, die beiden zu trennen, so dass Licht auf die Erde einströmen konnte. Und dann kam Aoetearoa.

Lange Zeit nach der Schöpfung der Welt, fuhr eines Tages der Halbgott Maui aufs Meer zum Fischen aus. Er befestigte seinen magischen Angelhaken (das Gebiss seiner Großmutter, einer Hexe) an einem starken Seil und schleuderte die Rute ins Meer. Bald schon hatte er einen riesigen Fisch am haken, den er unter größter Anstrengung herauf zog. Er war sich ins Wasser und tötete den Fisch mit seiner Keule. Dieser Fisch verwandelte sich in die Nordinsel Neuseelands, von den Maui früher Te Ika a Maui (der Fisch von Maui) genannt. Wellington Harbour ist das Fischmaul, die Gegenden Turanki und die Ostküste, die beiden Flossen, der Lake Taupo das Herz und die Halbinsel Northland, der Schwanz. Die Südinsel galt als, Te Weaka a Maui, das Kanu mit dem Maui fischen ging. Die Kaikoura-Halbinsel war der Ort, wo er beim Hochziehen des Fisches seinen Fuß aufsetzte. Te Taumanu o te Waka o Maui (die Ruderbank von Mauis Kanu). Aotearoa war geboren.

Sonderbares Küchengeflüster

Auf einem kleinen verträumten Campingplatz am Rande des Mount Cook Natioalparks, stehen wir in der Küche neben einem alten kanadischen Ehepaar. Nach kurzem Smalltalk widmet sich der weißhaarige Kanadier mit dem braungebrannten Gesicht wieder seinem Toast mit Bohnen und Ei. Und wir bereiten weiter unser Abendessen zu. "Warum seid ihr nach Neuseeland gekommen?" fragt er mich plötzlich. Ich antworte ihm, "um Urlaub zu machen, die Welt kennen zu lernen!". Er nickt und sagt: "Aber warum nicht jedes andere Land? Warum Neuseeland?" Ich erkläre ihm, dass wir das erste Mal auf eigene Faust für eine längere Zeit durch ein Land reisen und Neuseeland zum "Einstieg" der perfekte Ort dafür sei. "Und werdet ihr nach Neuseeland zurückkommen?" fragt der Weiße ohne von seinem Teller aufzuschauen. Mich beschleicht das Gefühl, dass er eigentlich auf etwas anderes hinaus will. "Irgendwann bestimmt!" antworte ich "doch die Welt ist so groß und wir haben bisher so wenig von ihr gesehen, warum sollten wir in naher Zukunft ein Land bereisen, das wir schon gesehen haben?" Wieder nickt der Weis(s)e. Seine Frau fängt an den Tisch abzuräumen und erzählt nicht ohne Stolz: "Wir reisen seit 45 Jahren durch die Welt. Vor 43 Jahren waren wir das letzte Mal in Neuseeland." Der Kanadier erhebt sich vom Tisch und kommt ein Stück auf mich zu. Seine Augen strahlen Erfahrung und Zufriedenheit aus. "Ob Neuseeland die richtige Wahl war in die "Droge Travelln" einzusteigen, wird sich noch weisen. Wenn du in 40 Jahren auf einem kleinen Campingplatz junge Reisende wie euch triffst, und in dieser Zeit, so wie wir, kontinuierlich die Welt bereist hast, wirst du verstehen, was ich meine", sagt er lächelnd. Darauf will ich es natürlich nicht beruhen lassen und hake nach: "Was ist denn falsch an Neuseeland?" Er schaut seine Frau an und sie schenkt ihm ein Lächeln, das zu sagen scheint: los, sag’s ihm! Abermals kommt er auf mich zu und schaut mir in die Augen. "Einerseits hast du Recht. Neuseeland ist im Grunde das perfekte Land, wenn man noch nicht so viel Erfahrung im Travelln gesammelt hat. Die Leute sind hilfsbereit, es gibt nahezu keine Gefahren, die Strassen sind ausgebaut..." während er seine Liste weiter führt, verstehe ich gar nichts mehr. Ich frage mich, ob die "Droge Travelln" auch eine berauschende Wirkung hinterlässt... Als er seine Liste beendet hat, macht er eine kurze Pause. "Das Problem jedoch ist, fügt er lächelnd hinzu, dass ihr euch das schönste Land der Erde als erstes ausgesucht habt. Es gibt noch sehr viele wunderbare Dinge auf der Welt zu sehen, doch alles was in Zukunft kommt, werdet ihr unweigerlich mit Neuseeland vergleichen." Im Herausgehen ruft er mir zu: "Enjoy your trip."

Wieder zu zweit in der kleinen Küche, weiß ich nicht, ob er mit dem Trip die letzten Tage unserer Reise oder den Rest unseres Lebens gemeint hat...

Trau Dich!

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