Begegnungen mit dem König der Meere und seinen Untertanen
Ein Erlebnis von Mira
Das wunderbare Sternenzelt der letzten Nacht, so hell und von Sternen übersäht wir noch nie zuvor eines gesehen hatten, hat sein Versprechen auf gutes Wetter erfüllt. Heute werden wir losziehen, um in Kaikoura in die fabelhafte Welt der Meeressäuger einzutauchen, Wale und Delphine zu finden.
Warum wir ausgerechnet dort auf die Suche gehen? Nur wenige Kilometer von der Küste der kleinen Stadt liegt ein riesiger Canyon unter Wasser, der bis zu zwei Kilometer tief, an keinem anderen Ort der Welt so nah am Ufer zu finden ist. Die Wahrscheinlichkeit in Kaikoura in Küstennähe auf Wale zu treffen, die eine gewisse Tiefe zum Überleben brauchen, ist nirgendwo größer. Perfekte Bedingungen, um das erste Mal in unserem Leben dem König der Meere zu begegnen.
Nach einem stürmischen Ritt, der meine Seetauglichkeit auf eine harte Probe stellte, erreichten wir das Gewässer, in dem zuletzt ein Sperm Whale gesichtet wurde. Warum er Sperma-Wal heißt? Ich weiß es nicht! In der "gepflegten" Deutschen Sprache nennt man ihn wohl Pottwal.
Mit Hilfe des Hydrophons, mit welchem man die leisesten Geräusche unter Wasser hören kann, sichten wir schließlich den ersten Sperm Whale (der Pottwal gibt Laute von sich, die teilweise zweimal so laut sind, wie die Triebwerke einer 747). Er dümpelte ganz gemütlich im Meer herum und gewährte uns nur einen Blick auf einen minimalen Teil seines Körpers, dessen Länge bis zu 20 Meter betragen kann und dessen Gewicht bei etwa 50 Tonnen liegt.
Ich kann meinen Blick kaum von dem Koloss lösen, bis er nach einigen Minuten wieder in die Tiefen des Meeres abtaucht. Als er sich verabschiedet, halte ich vor Aufregung den Atem an: Er streckt seine wunderschöne Schwanzflosse elegant in die Höhe und verschwindet. Er ist weg!
Quelle: C.R.+M.W.: Sperm-Whale (li), Dusky Dolphins (re)
Kaum hat sich das eben gesehene in meinem Bewusstsein festgesetzt, erwartet mich das nächste Erlebnis auf hoher See: die Begegnung mit dem Dusky Dolphin (Dunkler Delphin). Plötzlich befinden wir uns in einer ganzen Herde (über 100 Stück) verspielter Delfine. Fasziniert betrachte ich, wie die schönen Meeressäuger im Wasser herumspringen und ganz nah an das Boot heranschwimmen. Wie könnte ich in diesem Moment des Glücks daran denken, dass Delfine von fast allen Meeresbewohnern ebenso gefürchtet sind, wie Haie? Dass sie skrupellose Killer sind, die ihre Opfer im Rudel jagen und töten und nur für den Menschen einen Freund darstellen? Der Gedanke durchzuckt mich, doch ich kann und will ihn nicht halten.
Nach meiner ersten Begegnung mit den verspielten "Killern" statten wir einer Sealkolonie einen kurzen Besuch ab. Die Pelzrobben dösen faul auf den Felsen in der Sonne und machen kaum die Augen auf, als wir sie passieren. Doch jegliche Trägheit fällt von ihnen ab, wenn sie in ihr Element eintauchen. Sie lassen sich formvollendet durch das Wasser treiben, strecken ihre Flossen in die Höhe, drehen und wenden sich verspielt und wirken trotz ihrer Körpergröße (bis zu 2m) wie kleine Kinder.
Anschließend kehren wir wieder in tiefere Gewässer zurück, um nochmal einen Blick auf einen Pottwal erhaschen zu können. Der Anblick lässt nicht lange auf sich warten und bald halten wir wenige Meter vor dem riesigen Säugetier und lassen sich dort auf den Wellen treiben. Durch die kurze Distanz erkenne ich ganz deutlich die raue, Poren übersähte Haut und die kleine Rückenflosse. Will den Wal anfassen, ihn berühren, würde am liebsten ins Wasser springen, um die ganze Pracht seiner majestätischen Größe zu bewundern. Doch stattdessen bleibe ich starr stehen (soweit das bei dem Wellengang möglich ist) und will mir alles genau einprägen: die gelegentlichen Fontänen, seine Reaktion auf größere Wellen und ich versuche von der sichtbaren Körpergröße auf die Tatsächliche zu schließen.
Doch der Moment geht zu Ende, und ich muss erneut den Atem anhalten, als sich der König der Meere mit seinem graziösen Abgang bei uns, bei mir, verabschiedet!
Das wunderbare Sternenzelt der letzten Nacht, so hell und von Sternen übersäht wir noch nie zuvor eines gesehen hatten, hat sein Versprechen auf gutes Wetter erfüllt. Heute werden wir losziehen, um in Kaikoura in die fabelhafte Welt der Meeressäuger einzutauchen, Wale und Delphine zu finden.
Warum wir ausgerechnet dort auf die Suche gehen? Nur wenige Kilometer von der Küste der kleinen Stadt liegt ein riesiger Canyon unter Wasser, der bis zu zwei Kilometer tief, an keinem anderen Ort der Welt so nah am Ufer zu finden ist. Die Wahrscheinlichkeit in Kaikoura in Küstennähe auf Wale zu treffen, die eine gewisse Tiefe zum Überleben brauchen, ist nirgendwo größer. Perfekte Bedingungen, um das erste Mal in unserem Leben dem König der Meere zu begegnen.
Nach einem stürmischen Ritt, der meine Seetauglichkeit auf eine harte Probe stellte, erreichten wir das Gewässer, in dem zuletzt ein Sperm Whale gesichtet wurde. Warum er Sperma-Wal heißt? Ich weiß es nicht! In der "gepflegten" Deutschen Sprache nennt man ihn wohl Pottwal.
Mit Hilfe des Hydrophons, mit welchem man die leisesten Geräusche unter Wasser hören kann, sichten wir schließlich den ersten Sperm Whale (der Pottwal gibt Laute von sich, die teilweise zweimal so laut sind, wie die Triebwerke einer 747). Er dümpelte ganz gemütlich im Meer herum und gewährte uns nur einen Blick auf einen minimalen Teil seines Körpers, dessen Länge bis zu 20 Meter betragen kann und dessen Gewicht bei etwa 50 Tonnen liegt.
Ich kann meinen Blick kaum von dem Koloss lösen, bis er nach einigen Minuten wieder in die Tiefen des Meeres abtaucht. Als er sich verabschiedet, halte ich vor Aufregung den Atem an: Er streckt seine wunderschöne Schwanzflosse elegant in die Höhe und verschwindet. Er ist weg!
Quelle: C.R.+M.W.: Sperm-Whale (li), Dusky Dolphins (re)
Kaum hat sich das eben gesehene in meinem Bewusstsein festgesetzt, erwartet mich das nächste Erlebnis auf hoher See: die Begegnung mit dem Dusky Dolphin (Dunkler Delphin). Plötzlich befinden wir uns in einer ganzen Herde (über 100 Stück) verspielter Delfine. Fasziniert betrachte ich, wie die schönen Meeressäuger im Wasser herumspringen und ganz nah an das Boot heranschwimmen. Wie könnte ich in diesem Moment des Glücks daran denken, dass Delfine von fast allen Meeresbewohnern ebenso gefürchtet sind, wie Haie? Dass sie skrupellose Killer sind, die ihre Opfer im Rudel jagen und töten und nur für den Menschen einen Freund darstellen? Der Gedanke durchzuckt mich, doch ich kann und will ihn nicht halten.
Nach meiner ersten Begegnung mit den verspielten "Killern" statten wir einer Sealkolonie einen kurzen Besuch ab. Die Pelzrobben dösen faul auf den Felsen in der Sonne und machen kaum die Augen auf, als wir sie passieren. Doch jegliche Trägheit fällt von ihnen ab, wenn sie in ihr Element eintauchen. Sie lassen sich formvollendet durch das Wasser treiben, strecken ihre Flossen in die Höhe, drehen und wenden sich verspielt und wirken trotz ihrer Körpergröße (bis zu 2m) wie kleine Kinder.
Anschließend kehren wir wieder in tiefere Gewässer zurück, um nochmal einen Blick auf einen Pottwal erhaschen zu können. Der Anblick lässt nicht lange auf sich warten und bald halten wir wenige Meter vor dem riesigen Säugetier und lassen sich dort auf den Wellen treiben. Durch die kurze Distanz erkenne ich ganz deutlich die raue, Poren übersähte Haut und die kleine Rückenflosse. Will den Wal anfassen, ihn berühren, würde am liebsten ins Wasser springen, um die ganze Pracht seiner majestätischen Größe zu bewundern. Doch stattdessen bleibe ich starr stehen (soweit das bei dem Wellengang möglich ist) und will mir alles genau einprägen: die gelegentlichen Fontänen, seine Reaktion auf größere Wellen und ich versuche von der sichtbaren Körpergröße auf die Tatsächliche zu schließen.
Doch der Moment geht zu Ende, und ich muss erneut den Atem anhalten, als sich der König der Meere mit seinem graziösen Abgang bei uns, bei mir, verabschiedet!
Postbote - 9. Mär, 13:06
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