„Same Same, but better“
- ein Beitrag von Gastwriter Fabian -
Viele Jugendliche träumen von einem Trip ins ferne Asien. Dort einmal angekommen, fällt uns Europäern der Anfang meistens recht schwer: Fremdes Land, fremde Kultur und fremde Verhaltensweisen.
Ohne Durchblick tappt jeder Neuling in die ausgelegten Fallen, die bares Geld kosten. Damit Euch das nicht passiert, hier ein kleiner Survival Guide für die Länder Thailand, Kambodscha und Vietnam.
Quelle: Fabian, Tuk-Tuk in Bangkok
Typus: Der TukTuk- / Motorcycle- / Taxi-Driver
Vorkommen: überall
Gebiet: überall
„Where are you going?“ – diesen Satz wirst Du unendliche Male hören. Sei nicht ehrlich und sage: „No Idea“, „We will see“, „I’m just walking around“ oder Vergleichbares. Warum so unkonkret? Weil sonst der Fahrer an Dir kleben und Dir alle möglichen Preise vorschlagen wird. Vermeide es. Das kostet Zeit. Viel Zeit.
Beachte außerdem:
Vorkommen: öfters
Gebiet: große Städte, hauptsächlich Bangkok
Sie stehen meistens vor Sehenswürdigkeiten oder sprechen Dich einfach auf der Straße an. Diese scheinbar ganz normalen Locals sind freundliche Zeitgenossen und wollen Dir helfen. Sie geben Dir Tipps, was Du Dir anschauen kannst. Oft sind sie sogar so freundlich und zeichnen Dir die Spots in Deine Karte, besorgen Dir billige Getränke und organisieren Dir einen Driver. Absicht: Einer, der von ihnen dringend empfohlenen Spots, wird ein Schneider sein. Und dazu noch ein Tailor, der zufällig gerade eine Promotionsphase für Ausländer hat.
Sage von Anfang an deutlich „NO!“, „I know you guys already“, „I lost so many time with tailors“ oder am besten: Lasse Dir alle Ihre Spots vorschlagen und antworte immer, dass Du dort schon warst. Am Ende ist der Abfänger frustriert.
Typus: Der Münzen-Sammler
Vorkommen: vereinzelt
Gebiet: zwischen Da Nang und Hue (Vietnam)
Diese Spezies sammelt leidenschaftlich gern ausländisches Hartgeld. In der Regel besitzt der Sammler schon viele Münzen, doch manche fehlen ihm noch. Allerdings besitzt diese Gattung kein Interesse an Euro-Münzen unter 50 Cent. Auffällig ist, dass ihm meistens eine 50-Cent-, 1- oder 2-Euro-Münze fehlt.
Typus: Der Geld-Wechsler
Vorkommen: selten
Gebiet: Wolkenpass (Vietnam)
Der Wechsler hat ein Problem. Er hat von vielen Touristen Geld bekommen (siehe auch „Der Münzen-Sammler“), doch die nächste Bank ist weit entfernt. Was tun? Genau: Touristen fragen, ob sie Geld wechseln können. An sich nicht verwerflich, dennoch sollte Herr und Frau Tourist immer den Wechselkurs im Kopf haben.
Typus: Der Über-Dich-Reder
Vorkommen: überall
Gebiet: überall
Asiaten sind nett und lächeln die meiste Zeit. Doch sie reden über Dich, machen sich lustig über Dich – ständig. Oft werfen Sie Dir Schimpfwörter in ihrer Heimatsprache entgegen. Auch wenn Du vor ihnen stehst, lachen sie Dir noch zusätzlich dabei ins Gesicht. Eines dieser Schimpfwörter: „Do mai“ (Wortlaut). Achte, wie oft Du dieser Wort in Vietnam hören wirst.
Doch Mensch ist nicht blöd und merkt recht schnell, wann man das Gesprächsthema Nummer Eins ist. Merkst Du, dass die Stimmung der Locals – trotz Lächeln – eher negativ ist, dann besinne Dich Deiner Herkunft und folgender Tatsache: Du verstehst Sie nicht. Sie verstehen Dich nicht. Werfe ihnen ein freundliches „Arschloch“ ins Gesicht und lächle dabei. Danach wird es Dir wesentlich besser gehen.
Typus: Der Feilscher
Vorkommen: fast keine Ausnahmen
Gebiet: Thailand, Vietnam, Kambodscha
„Very cheap for you, my friend.” Feilschen oder gefeilscht werden – das ist hier die Frage. Um ein Missverständnis vorzubeugen: Feilschen gehört zum guten sozialen Umgangston. Wer nicht handelt ist selbst schuld. Sicher, gewöhnungsbedürftig, aber ohne Alternative.
Feilschen ist wie Flirten – beide Parteien wissen, worum es geht. Der Eine will verkaufen, der Andere kaufen. Eines ist klar: Das Objekt ist viel zu teuer. Aufgabe des Flirts ist, sich mit dem Preis in der Mitte zu treffen, sich am Ende zu freuen gekauft/verkauft zu haben und dabei noch ein nettes Schwätzchen gehabt zu haben.
Welche Techniken gibt es, um den Preis zu drücken?
Ein Backpacker stand in Hanoi an einem Fluss und las eine Info-Tafel. Ein laufender Buchhändler kam und wollte ihm ein Buch andrehen. Auf den genannten Preis reagierte der Backpacker nicht, da er kein Buch kaufen wollte. Er ignorierte den Händler vollkommen und las weiter. Der Händler schlug ihm trotzdem ständig kleiner werdende Preise vor. Der Backpacker reagierte weiterhin nicht. Irgendwann reichte es dem Händler. Der Preis war inzwischen lächerlich klein geworden. Wut entbrannt warf er das Buch in den Fluss und zog weiter.
Fazit der Geschichte: Warte ab – und der Preis sinkt von allein.
Am Ende folgender wichtiger Hinweis:
Die hier vorgestellten Typen versuchen nicht aus Bösartigkeit Touristen abzuziehen, sondern aus purer Armut. Dies sollte man beachten. Vielleicht lässt man sich gerade auch aus diesem Grund hin und wieder mit Absicht abziehen. Vietnam und Kambodscha gehören zu den ärmsten Ländern der Welt. Das Monatseinkommen eines Vietnamesen auf dem Land beträgt 20 US-Dollar. Ein Stadtbewohner verdient 50 US-Dollar. Die Beträge, um die es hier geht, sind für den einzelnen Touristen gering – für die Menschen dort jedoch riesig. Sichern sie doch damit ihr und das Leben ihrer Familien.
Viele Jugendliche träumen von einem Trip ins ferne Asien. Dort einmal angekommen, fällt uns Europäern der Anfang meistens recht schwer: Fremdes Land, fremde Kultur und fremde Verhaltensweisen.
Ohne Durchblick tappt jeder Neuling in die ausgelegten Fallen, die bares Geld kosten. Damit Euch das nicht passiert, hier ein kleiner Survival Guide für die Länder Thailand, Kambodscha und Vietnam.
Quelle: Fabian, Tuk-Tuk in Bangkok
Typus: Der TukTuk- / Motorcycle- / Taxi-Driver
Vorkommen: überall
Gebiet: überall
„Where are you going?“ – diesen Satz wirst Du unendliche Male hören. Sei nicht ehrlich und sage: „No Idea“, „We will see“, „I’m just walking around“ oder Vergleichbares. Warum so unkonkret? Weil sonst der Fahrer an Dir kleben und Dir alle möglichen Preise vorschlagen wird. Vermeide es. Das kostet Zeit. Viel Zeit.
Beachte außerdem:
- Reagiere nicht auf unhöfliche und aufdringliche Zeitgenossen. Rede nur mit Drivern, die Dir den nötigen
Grundrespekt entgegen bringen.
- Frage gleich am Anfang, ob sie Wechselgeld haben.
Ansonsten kann es vorkommen, dass sie am Ende der
Fahrt rein zufällig kein Geld zum Herausgeben haben.
- Feilsche zu Beginn der Fahrt, aber zahle nie im Voraus. Ausgenommen: Taxi mit Taxometer.
- Will Dich ein Fahrer zu einem Spot bringen, der laut seiner Aussage nur heute und einmal im Jahr geöffnet ist, glaube ihm nicht. Er will nur noch mehr Geld verdienen.
- Sagt ein Fahrer, dass zufälliger Weise heute ein Spot (Tempel, Palace, berühmte Straßen, Clubs, Bars, etc.) geschlossen ist, da Feiertag sei oder ähnliches, glaube ihm nicht. Lass Dich trotzdem hinfahren. Wahrscheinlicher ist, dass er keine Lust hat bzw. Dich zu einem Laden (oft Puff, etc.) bringen will, wo er Kommission bekommt.
- „I have German friends“, „I like Germany“ oder er will Deine E-Mail-Adresse/Telefon-Nummer, um in Kontakt zu bleiben – in der Regel versucht er damit einen engeren Kontakt herzustellen, um mehr Kohle zu bekommen. Aber: Ausnahmen bestätigen die Regel.
- Keiner fährt dich umsonst. Sei wachsam.
- Manche dieser Spezies laden sich selbst zum Kaffee ein. Vermeide dies von Anfang an.
Vorkommen: öfters
Gebiet: große Städte, hauptsächlich Bangkok
Sie stehen meistens vor Sehenswürdigkeiten oder sprechen Dich einfach auf der Straße an. Diese scheinbar ganz normalen Locals sind freundliche Zeitgenossen und wollen Dir helfen. Sie geben Dir Tipps, was Du Dir anschauen kannst. Oft sind sie sogar so freundlich und zeichnen Dir die Spots in Deine Karte, besorgen Dir billige Getränke und organisieren Dir einen Driver. Absicht: Einer, der von ihnen dringend empfohlenen Spots, wird ein Schneider sein. Und dazu noch ein Tailor, der zufällig gerade eine Promotionsphase für Ausländer hat.
Sage von Anfang an deutlich „NO!“, „I know you guys already“, „I lost so many time with tailors“ oder am besten: Lasse Dir alle Ihre Spots vorschlagen und antworte immer, dass Du dort schon warst. Am Ende ist der Abfänger frustriert.
Typus: Der Münzen-Sammler
Vorkommen: vereinzelt
Gebiet: zwischen Da Nang und Hue (Vietnam)
Diese Spezies sammelt leidenschaftlich gern ausländisches Hartgeld. In der Regel besitzt der Sammler schon viele Münzen, doch manche fehlen ihm noch. Allerdings besitzt diese Gattung kein Interesse an Euro-Münzen unter 50 Cent. Auffällig ist, dass ihm meistens eine 50-Cent-, 1- oder 2-Euro-Münze fehlt.
Typus: Der Geld-Wechsler
Vorkommen: selten
Gebiet: Wolkenpass (Vietnam)
Der Wechsler hat ein Problem. Er hat von vielen Touristen Geld bekommen (siehe auch „Der Münzen-Sammler“), doch die nächste Bank ist weit entfernt. Was tun? Genau: Touristen fragen, ob sie Geld wechseln können. An sich nicht verwerflich, dennoch sollte Herr und Frau Tourist immer den Wechselkurs im Kopf haben.
Typus: Der Über-Dich-Reder
Vorkommen: überall
Gebiet: überall
Asiaten sind nett und lächeln die meiste Zeit. Doch sie reden über Dich, machen sich lustig über Dich – ständig. Oft werfen Sie Dir Schimpfwörter in ihrer Heimatsprache entgegen. Auch wenn Du vor ihnen stehst, lachen sie Dir noch zusätzlich dabei ins Gesicht. Eines dieser Schimpfwörter: „Do mai“ (Wortlaut). Achte, wie oft Du dieser Wort in Vietnam hören wirst.
Doch Mensch ist nicht blöd und merkt recht schnell, wann man das Gesprächsthema Nummer Eins ist. Merkst Du, dass die Stimmung der Locals – trotz Lächeln – eher negativ ist, dann besinne Dich Deiner Herkunft und folgender Tatsache: Du verstehst Sie nicht. Sie verstehen Dich nicht. Werfe ihnen ein freundliches „Arschloch“ ins Gesicht und lächle dabei. Danach wird es Dir wesentlich besser gehen.
Typus: Der Feilscher
Vorkommen: fast keine Ausnahmen
Gebiet: Thailand, Vietnam, Kambodscha
„Very cheap for you, my friend.” Feilschen oder gefeilscht werden – das ist hier die Frage. Um ein Missverständnis vorzubeugen: Feilschen gehört zum guten sozialen Umgangston. Wer nicht handelt ist selbst schuld. Sicher, gewöhnungsbedürftig, aber ohne Alternative.
Feilschen ist wie Flirten – beide Parteien wissen, worum es geht. Der Eine will verkaufen, der Andere kaufen. Eines ist klar: Das Objekt ist viel zu teuer. Aufgabe des Flirts ist, sich mit dem Preis in der Mitte zu treffen, sich am Ende zu freuen gekauft/verkauft zu haben und dabei noch ein nettes Schwätzchen gehabt zu haben.
Welche Techniken gibt es, um den Preis zu drücken?
- Vor dem Objekt der Begierde stehen bleiben und sich umsehen, den genannten Preis nicht kommentieren. Ständiger Wechsel zwischen Interesse und Desinteresse am Objekt.
- Dem Händler Zeichen gehen, dass der Preis letztendlich zu hoch ist und dass man doch lieber gehen will.
- Sage, dass Du dasselbe Produkt woanders billiger gesehen hast (ob es stimmt oder nicht).
- Wenn Du mehrere Artikel kaufst, fordere einen Discount.
- Feilschen dauert in der Regel länger als 30 Sekunden, meistens Minuten.
- (Fast) kein Preis ist endgültig, bleibe hart.
- Willst Du feilschen und der Händler reagiert nicht auf Dein Verhalten, hat der Verkäufer meistens keine Lust oder der Preis ist fix.
- Willst Du feilschen und der Händler reagiert mit Empörung, dann ist der Preis mit absoluter Sicherheit fix und hart kalkuliert (vor allem in der Khao San Road/Bangkok).
- Feilsche nicht in Supermärkten, Flughäfen und Bahnhöfen. Du machst Dich lächerlich.
Ein Backpacker stand in Hanoi an einem Fluss und las eine Info-Tafel. Ein laufender Buchhändler kam und wollte ihm ein Buch andrehen. Auf den genannten Preis reagierte der Backpacker nicht, da er kein Buch kaufen wollte. Er ignorierte den Händler vollkommen und las weiter. Der Händler schlug ihm trotzdem ständig kleiner werdende Preise vor. Der Backpacker reagierte weiterhin nicht. Irgendwann reichte es dem Händler. Der Preis war inzwischen lächerlich klein geworden. Wut entbrannt warf er das Buch in den Fluss und zog weiter.
Fazit der Geschichte: Warte ab – und der Preis sinkt von allein.
Am Ende folgender wichtiger Hinweis:
Die hier vorgestellten Typen versuchen nicht aus Bösartigkeit Touristen abzuziehen, sondern aus purer Armut. Dies sollte man beachten. Vielleicht lässt man sich gerade auch aus diesem Grund hin und wieder mit Absicht abziehen. Vietnam und Kambodscha gehören zu den ärmsten Ländern der Welt. Das Monatseinkommen eines Vietnamesen auf dem Land beträgt 20 US-Dollar. Ein Stadtbewohner verdient 50 US-Dollar. Die Beträge, um die es hier geht, sind für den einzelnen Touristen gering – für die Menschen dort jedoch riesig. Sichern sie doch damit ihr und das Leben ihrer Familien.
Stammgast - 9. Mai, 13:22
1 Kommentar - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
Turin - 9. Mai, 20:49
Hehe, die Tips gelten auch für viele viele andere Länder, zum Beispiel Ägypten.
Trotzdem sehr nett - und der Backpacker sollte sich schämen - wegen ihm wurde Literatur vernichtet *g :D
Trotzdem sehr nett - und der Backpacker sollte sich schämen - wegen ihm wurde Literatur vernichtet *g :D
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