Hat der ein Rad ab?
Über Baumstämme laufen, durch den Wald springen und Steilhänge überwinden – das haben wir alle schon gemacht. Aber so etwas mit dem Einrad tun? Roland Wende aus Zirndorf bei Fürth war einer der Ersten von mittlerweile geschätzten 700 „Municyclern“ in Deutschland. „Du hast Dein Hinterrad verloren“, über solche Sprüche von Fußgängern kann er mittlerweile nur noch lächeln. Der Name dieser neuen Sportart aus – wie sollte es anders sein – Amerika setzt sich aus Mountain und Unicycle (englisch für Einrad) zusammen. Municyclen bedeutet, mit dem Einrad im Gelände unterwegs zu sein und alle möglichen Hindernisse zu überwinden, möglichst ohne dabei einen Fuß auf den Boden zu setzen.
Rolande Wende saß 2001 zum ersten Mal auf einem Einrad. „Mehr aus Jux und Tollerei“, wie er berichtet. Im gleichen Jahr bekam er dann von seiner Frau Petra ein Einrad zu Weihnachten geschenkt. Kaum dass er ein paar Meter fahren konnte, zog es den passionierten Mountainbiker auch schon ins Gelände. Schnell fing er an, an seinem Gefährt zu basteln und zu schrauben, zog dickere Reifen auf und wagte die ersten Sprünge von Bordsteinkanten und über kleinere Wurzeln.
Ein ausgeprägter Gleichgewichtssinn iist Voraussetzung für jeden Municycler, Quelle: F-punkt-M
Nach Kurzem entdeckte er via Internet, dass es in Übersee Leute gibt, die sich mit dem Einrad Downhillpisten hinunterstürzen, auf Treppengeländern balancieren, auch vor Sprüngen aus zwei Metern Höhe nicht zurückschrecken und das Ganze „Municycling“ nennen. Von da an war es um den damals 34-jährigen geschehen. Er trainierte so oft er nur konnte mit dem Einrad und besaß nach kurzer Zeit vier verschiedene „Munis“, wie die einrädrigen Vehikel in der Szene genannt werden.
Die Einradfreaks hielten über Internetplattformen miteinander Kontakt. Die Monate gingen ins Land und es tauchten auch immer wieder Deutsche in den verschiedenen Onlineforen auf. Mitte 2003 organisierte Roland Wende schließlich in Fürth das erste „German Muni and Trial Weekend“ (GMTW) zu dem 50 Municycler aus Deutschland, Europa und sogar einige der großen Vorbilder aus den Vereinigten Staaten anreisten.
Seitdem hat sich einiges getan: Beim GMTW 2005 in Stuttgart wurden über 120 Municycler gezählt. Musste sich 2003 die Hälfte der Teilnehmer beim Aufsteigen noch festhalten, so werden mittlerweile andere Maßstäbe angelegt: Der Rekord im Hochsprung liegt bei einem knappen Meter und die „alten Hasen“ dieser jungen Sportart lassen sich von den spektakulären Tricks von Teenagern beeindrucken. Alle zwei Jahre trifft sich eine Gruppe von Extremsportlern und fährt auf speziellen Munis mit großen Laufrädern quer durch Europa. In Dänemark fanden bereits inoffizielle Europameisterschaften im Municycling statt und auch bei den klassischen Einradweltmeisterschaften sieht man Einrad-Trial-Shows.
Mit der Zeit werden solche Aktionen alltäglich, Quelle: F-punkt-M
Trotzdem sind laut Roland Wende auch Neulinge immer gerne gesehen. Ihm gefällt am Einradfahren besonders, dass es keinen Leistungsdruck gibt, sondern dass nur zum Spaß gefahren wird. Wird bei „normalen“ Radfahrern immer öfter auf den Tachometer oder sogar auf die Pulsuhr geblickt, so bildet das Fahren auf dem Einrad eine angenehme Alternative: „Wenn jemand zum ersten mal fährt, dann wird er einfach mitgezogen.“
Wende selbst ist inzwischen 37 Lenze alt, aber mit dem Einrad immer noch flott unterwegs. Parkbänke sind für ihn kein Hindernis, sondern eine Spielwiese, steile Hügel eine Herausforderung und Stufen von über einem Meter springt er auch mal aus voller Fahrt hinunter. Das Erste, was er sagt, wenn er vom Municyclen nach Hause kommt ist: „Keine Knochen gebrochen, keine Hautabschürfungen.“ Dann schnappt er sich mit einem breiten Grinsen im Gesicht eine Flasche Wasser und setzt sich vor seinem Haus in die Sonne. Neben seiner Beschäftigung als Systemadministrator im Rathaus Zirndorf betreibt er hier mit seiner Frau einen kleinen Laden für Einräder – aus dem Hobby wurde quasi ein Beruf.
Für Municycler in spe hat er auch einige Tipps bereit: „Zuerst braucht man ein Einrad. Wenn man dann einmal an einer Wand entlang fahren kann, ohne sich dauernd festzuhalten, geht der Rest fast von selbst.“ Aus dem Netz lassen sich viele Videos von Sprüngen und Tricks herunterladen, da kann man sich Einiges abschauen.
In Nürnberg und Umland sind ungefähr 30 Municycler unterwegs – es ist klar, dass es keine Vereine oder andere Organisationen für diese Nischensportart gibt. Das Internet ist immer noch der wichtigste Treffpunkt der extremen Einradfahrer. Auf der Seite www.unicyclist.com wurde ein deutsches Forum eingerichtet, hier finden sich auch Bildergalerien zu den vergangenen GMTWs. Roland Wende informiert die Welt zusätzlich auf seiner privaten Homepage unter www.municycle.com.
Rolande Wende saß 2001 zum ersten Mal auf einem Einrad. „Mehr aus Jux und Tollerei“, wie er berichtet. Im gleichen Jahr bekam er dann von seiner Frau Petra ein Einrad zu Weihnachten geschenkt. Kaum dass er ein paar Meter fahren konnte, zog es den passionierten Mountainbiker auch schon ins Gelände. Schnell fing er an, an seinem Gefährt zu basteln und zu schrauben, zog dickere Reifen auf und wagte die ersten Sprünge von Bordsteinkanten und über kleinere Wurzeln.
Ein ausgeprägter Gleichgewichtssinn iist Voraussetzung für jeden Municycler, Quelle: F-punkt-M
Nach Kurzem entdeckte er via Internet, dass es in Übersee Leute gibt, die sich mit dem Einrad Downhillpisten hinunterstürzen, auf Treppengeländern balancieren, auch vor Sprüngen aus zwei Metern Höhe nicht zurückschrecken und das Ganze „Municycling“ nennen. Von da an war es um den damals 34-jährigen geschehen. Er trainierte so oft er nur konnte mit dem Einrad und besaß nach kurzer Zeit vier verschiedene „Munis“, wie die einrädrigen Vehikel in der Szene genannt werden.
Die Einradfreaks hielten über Internetplattformen miteinander Kontakt. Die Monate gingen ins Land und es tauchten auch immer wieder Deutsche in den verschiedenen Onlineforen auf. Mitte 2003 organisierte Roland Wende schließlich in Fürth das erste „German Muni and Trial Weekend“ (GMTW) zu dem 50 Municycler aus Deutschland, Europa und sogar einige der großen Vorbilder aus den Vereinigten Staaten anreisten.
Seitdem hat sich einiges getan: Beim GMTW 2005 in Stuttgart wurden über 120 Municycler gezählt. Musste sich 2003 die Hälfte der Teilnehmer beim Aufsteigen noch festhalten, so werden mittlerweile andere Maßstäbe angelegt: Der Rekord im Hochsprung liegt bei einem knappen Meter und die „alten Hasen“ dieser jungen Sportart lassen sich von den spektakulären Tricks von Teenagern beeindrucken. Alle zwei Jahre trifft sich eine Gruppe von Extremsportlern und fährt auf speziellen Munis mit großen Laufrädern quer durch Europa. In Dänemark fanden bereits inoffizielle Europameisterschaften im Municycling statt und auch bei den klassischen Einradweltmeisterschaften sieht man Einrad-Trial-Shows.
Mit der Zeit werden solche Aktionen alltäglich, Quelle: F-punkt-M
Trotzdem sind laut Roland Wende auch Neulinge immer gerne gesehen. Ihm gefällt am Einradfahren besonders, dass es keinen Leistungsdruck gibt, sondern dass nur zum Spaß gefahren wird. Wird bei „normalen“ Radfahrern immer öfter auf den Tachometer oder sogar auf die Pulsuhr geblickt, so bildet das Fahren auf dem Einrad eine angenehme Alternative: „Wenn jemand zum ersten mal fährt, dann wird er einfach mitgezogen.“
Wende selbst ist inzwischen 37 Lenze alt, aber mit dem Einrad immer noch flott unterwegs. Parkbänke sind für ihn kein Hindernis, sondern eine Spielwiese, steile Hügel eine Herausforderung und Stufen von über einem Meter springt er auch mal aus voller Fahrt hinunter. Das Erste, was er sagt, wenn er vom Municyclen nach Hause kommt ist: „Keine Knochen gebrochen, keine Hautabschürfungen.“ Dann schnappt er sich mit einem breiten Grinsen im Gesicht eine Flasche Wasser und setzt sich vor seinem Haus in die Sonne. Neben seiner Beschäftigung als Systemadministrator im Rathaus Zirndorf betreibt er hier mit seiner Frau einen kleinen Laden für Einräder – aus dem Hobby wurde quasi ein Beruf.
Für Municycler in spe hat er auch einige Tipps bereit: „Zuerst braucht man ein Einrad. Wenn man dann einmal an einer Wand entlang fahren kann, ohne sich dauernd festzuhalten, geht der Rest fast von selbst.“ Aus dem Netz lassen sich viele Videos von Sprüngen und Tricks herunterladen, da kann man sich Einiges abschauen.
In Nürnberg und Umland sind ungefähr 30 Municycler unterwegs – es ist klar, dass es keine Vereine oder andere Organisationen für diese Nischensportart gibt. Das Internet ist immer noch der wichtigste Treffpunkt der extremen Einradfahrer. Auf der Seite www.unicyclist.com wurde ein deutsches Forum eingerichtet, hier finden sich auch Bildergalerien zu den vergangenen GMTWs. Roland Wende informiert die Welt zusätzlich auf seiner privaten Homepage unter www.municycle.com.
F-punkt-M - 18. Okt, 17:47
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