Ein Roboter, der einem das Wasser reicht
Über die Entwicklung von Alltagserleichterungen für Behinderte
Bremen scheint sich zu einem immer bedeutenderen Zentrum für die Robotik-Forschung zu entwickeln. Parallel zu der Entwicklung des Rescue Robots von der International University Bremen stellt die Universität Bremen in der Robotania-Arena auf der Hannovermesse ihr aktuelles Forschungsprojekt der Öffentlichkeit vor. Doch statt Leben zu retten, soll das intelligente System irgendwann kranken oder alten Menschen das Leben erleichtern. Das dauere aber noch mindestens fünf bis zehn Jahre, so Diplom-Ingenieur Oliver Prenzel, Leiter der Forschungsgruppe.
Quelle: Postbote; der Prototyp frontal
Zur Demonstration der Funktionsweise ihres Prototyps stellen die Bremer Forscher einen Rollstuhl ins Rampenlicht, auf dessen Sitz eine Puppe thront. Seitlich angebracht soll ein Roboterarm behinderten Menschen die Hilfestellungen leisten, die heute noch von sozialen Diensten in Ganztagsbetreuung erledigt werden. Dazu gehört zum Beispiel eine triviale Handlung wie das Einschenken eines Getränkes von einer Flasche in einen Glasbehälter. Die Bedienung des Gerätes erfordert von dem Benutzer nicht etwa Programmierkenntnisse, sondern kann entsprechend der Bedürfnisse per Spracheingabe kontrolliert werden.
Über zwei über der Kopfstütze angebrachte Kameras lokalisiert das Computerhirn die Position und Form der für den Vorgang benötigten Materialien und gibt sie weiter an ein Bildverarbeitungssystem. Doch hier befinden wir uns bereits in der Zukunft. Denn momentan läuft die Erkennung der Gegenstände noch über ein Sensorfeld im Unterboden des Tablettes, auf dem Flasche und Glasbehälter stehen. Diese werden über den Radius ihrer Grundfläche ermittelt und erkannt. An diesem Punkt sehen Prenzel und seine Mitstreiter eine der größten Herausforderungen ihres mittlerweile mehr als fünf Jahre alten Projektes: Sollte die mechanische Alltagshilfe tatsächlich multifunktional einsetzbar sein, müsste eine solch große Datenmenge von der Bildverarbeitungssoftware ausgewertet werden, die bisher kein Rechner bewältigen könnte.
Quelle: Postbote, Prototyp der Bremer Universität
Vielleicht führen gerade diese Tatsache und die unklare Zukunft zu den bisher erfolglosen Versuchen, finanzielle Unterstützung für das Projekt in der Wirtschaft zu bekommen. „Es ist ein Spartenprodukt, das nur für wenige Unternehmen von Interesse ist“, klagen die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Projektes. Bisher konnten nur für Teilentwicklungen Wirtschaftsunternehmen gewonnen werden. „Außerdem stecken wir noch zu sehr in der unteren Entwicklungsphase, bis unser Projekt tatsächlich für den Einsatz interessant werden könnte“, so Prenzel mit einem optimistischen Blick in die Zukunft und verweist gleichzeitig darauf, dass der „Kick off“ in seinen Augen eher in zehn Jahren realistisch sei.
Vielleicht ist es aber auch der Preis, der für das abgeschlossene Projekt ins Auge gefasst wurde. Wer eine solche Lebenshilfe im Laden erwerben möchte, der sollte ein dickes Scheckbuch mitbringen, denn auf insgesamt 30.000 Euro schätzen die Wissenschaftler den Wert eines Einzelstückes.
Was einem bei der Vorführung der Bremer Universität nicht mehr aus dem Kopf gehen will, ist die Frage nach der geistigen und sozialen Verarmung der Besitzer einer solchen Dienermaschine. Wenn in etwa zehn Jahren ein technischer Apparat an die Stelle einer freundlichen, engagierten Krankenpflegerin tritt, wo bleibt dann die Möglichkeit zum geistigen Austausch und zur zwischenmenschlichen Interaktion? Wo die Möglichkeit über Probleme und Gedanken zu sprechen? Und wo bleibt die Möglichkeit das Gefühl zu haben jemandem noch etwas zu bedeuten?
Das Gerät müsste schon mit sozialen und eigenständig denkenden Fähigkeiten ausgestattet sein, um einen Menschen zu ersetzen und im sozialen Gewerbe für Arbeitslosigkeit zu sorgen.
Bremen scheint sich zu einem immer bedeutenderen Zentrum für die Robotik-Forschung zu entwickeln. Parallel zu der Entwicklung des Rescue Robots von der International University Bremen stellt die Universität Bremen in der Robotania-Arena auf der Hannovermesse ihr aktuelles Forschungsprojekt der Öffentlichkeit vor. Doch statt Leben zu retten, soll das intelligente System irgendwann kranken oder alten Menschen das Leben erleichtern. Das dauere aber noch mindestens fünf bis zehn Jahre, so Diplom-Ingenieur Oliver Prenzel, Leiter der Forschungsgruppe.
Quelle: Postbote; der Prototyp frontal
Zur Demonstration der Funktionsweise ihres Prototyps stellen die Bremer Forscher einen Rollstuhl ins Rampenlicht, auf dessen Sitz eine Puppe thront. Seitlich angebracht soll ein Roboterarm behinderten Menschen die Hilfestellungen leisten, die heute noch von sozialen Diensten in Ganztagsbetreuung erledigt werden. Dazu gehört zum Beispiel eine triviale Handlung wie das Einschenken eines Getränkes von einer Flasche in einen Glasbehälter. Die Bedienung des Gerätes erfordert von dem Benutzer nicht etwa Programmierkenntnisse, sondern kann entsprechend der Bedürfnisse per Spracheingabe kontrolliert werden.
Über zwei über der Kopfstütze angebrachte Kameras lokalisiert das Computerhirn die Position und Form der für den Vorgang benötigten Materialien und gibt sie weiter an ein Bildverarbeitungssystem. Doch hier befinden wir uns bereits in der Zukunft. Denn momentan läuft die Erkennung der Gegenstände noch über ein Sensorfeld im Unterboden des Tablettes, auf dem Flasche und Glasbehälter stehen. Diese werden über den Radius ihrer Grundfläche ermittelt und erkannt. An diesem Punkt sehen Prenzel und seine Mitstreiter eine der größten Herausforderungen ihres mittlerweile mehr als fünf Jahre alten Projektes: Sollte die mechanische Alltagshilfe tatsächlich multifunktional einsetzbar sein, müsste eine solch große Datenmenge von der Bildverarbeitungssoftware ausgewertet werden, die bisher kein Rechner bewältigen könnte.
Quelle: Postbote, Prototyp der Bremer Universität
Vielleicht führen gerade diese Tatsache und die unklare Zukunft zu den bisher erfolglosen Versuchen, finanzielle Unterstützung für das Projekt in der Wirtschaft zu bekommen. „Es ist ein Spartenprodukt, das nur für wenige Unternehmen von Interesse ist“, klagen die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Projektes. Bisher konnten nur für Teilentwicklungen Wirtschaftsunternehmen gewonnen werden. „Außerdem stecken wir noch zu sehr in der unteren Entwicklungsphase, bis unser Projekt tatsächlich für den Einsatz interessant werden könnte“, so Prenzel mit einem optimistischen Blick in die Zukunft und verweist gleichzeitig darauf, dass der „Kick off“ in seinen Augen eher in zehn Jahren realistisch sei.
Vielleicht ist es aber auch der Preis, der für das abgeschlossene Projekt ins Auge gefasst wurde. Wer eine solche Lebenshilfe im Laden erwerben möchte, der sollte ein dickes Scheckbuch mitbringen, denn auf insgesamt 30.000 Euro schätzen die Wissenschaftler den Wert eines Einzelstückes.
Was einem bei der Vorführung der Bremer Universität nicht mehr aus dem Kopf gehen will, ist die Frage nach der geistigen und sozialen Verarmung der Besitzer einer solchen Dienermaschine. Wenn in etwa zehn Jahren ein technischer Apparat an die Stelle einer freundlichen, engagierten Krankenpflegerin tritt, wo bleibt dann die Möglichkeit zum geistigen Austausch und zur zwischenmenschlichen Interaktion? Wo die Möglichkeit über Probleme und Gedanken zu sprechen? Und wo bleibt die Möglichkeit das Gefühl zu haben jemandem noch etwas zu bedeuten?
Das Gerät müsste schon mit sozialen und eigenständig denkenden Fähigkeiten ausgestattet sein, um einen Menschen zu ersetzen und im sozialen Gewerbe für Arbeitslosigkeit zu sorgen.
Postbote - 13. Apr, 16:17
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