Samstag, 26. Februar 2005

Ausstellung über alliierte Bomberangriffe auf deutsche Städte während des zweiten Weltkriegs eröffnet

Am 23. Februar wurde im Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen die Ausstellung „Als die Bomben fielen...“ in feierlichem Rahmen eröffnet. Am 60. Jahrestag der Bombardierung Ellingens (wir berichteten) fanden sich zahlreiche geladene Gäste und interessierte Bürger im Westflügel des Deutschordensschlosses ein, um einen ersten Blick auf die Sammlungen und Schaubilder zu werfen.

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Quelle: Stadtarchiv Ellingen

Die Ausstellung thematisiert zunächst die Entwicklung des Luftkrieges von ihren Anfängen während des ersten Weltkrieges bis in die dreißiger Jahre. Technische, politische und militärische Hintergründe werden leicht verständlich dargelegt. Planung und Ausführung von Luftangriffen sind ebenso Thema wie deren Abwehr.
Im zweiten Teil sind die Bombardierungen in Ostpreußen, darunter der verheerende Angriff auf Königsberg im August 1944, Inhalt der Ausstellung.
Im letzten Teil geht es um den Luftangriff auf Ellingen vom 23. Februar 1945, der 94 Menschenleben forderte und weite Teile der historischen Altstadt in Schutt und Asche legte. Im Mittelpunkt stehen dabei Augenzeugenberichte und Originalfotografien aus der Zeit der Aufräumarbeiten.

Als Gastreferent war Dr. Jörg Friedrich, Historiker und Autor der Bücher „Der Brand“ und „Brandstätten“ geladen und zog die Anwesenden mit seinen eindringlichen Schilderungen in seinen Bann. Als erster deutscher Historiker wagte Friedrich es 2004 mit seinem Buch „Der Brand“ die alliierten Bomberangriffe auf deutsche Wohngebiete während des zweiten Weltkriegs zu thematisieren und sorgte damit auch im Ausland für viel Wirbel. Während der Eröffnungsveranstaltung beschrieb er vor allem die Hintergründe der Luftangriffe und welche militärischen Überlegungen zugrunde lagen.
Des weiteren ging er näher auf die Befehlsgeber wie den englischen Luftmarschall Arthur Harris oder Premierminister Winston Churchill ein, denen er einen Großteil der Schuld am Leid der deutschen Zivilbevölkerung zuschreibt.

In seinem Werk "Nach dem Krieg" blickte Winston Churchill 1928 auf den ersten Weltkrieg zurück und legte seine Überlegungen zu den Mitteln moderner Luftkriegsführung wie folgt dar:
"Es öffneten sich Luftwege, auf denen Tod und Schrecken weit hinter die eigentlichen Frontlinien getragen werden konnten, so dass auch Frauen, Kinder, Greise und Kranke, die in früheren Kriegen natürlicherweise verschont blieben, davon erfasst wurden. (...) Nie zuvor war die Menschheit in dieser Lage. Ohne eine wahrnehmbare Zunahme ihrer Tugenden und ohne den Vorteil einer weiseren Führung hält sie zum erstenmal die Werkzeuge in Händen, die unfehlbar ihre eigene Vernichtung besiegeln können. (...) Die Menschen würden gut daran tun, innezuhalten und über ihre neuen Verantwortungen nachzudenken. Der Tod steht bereit, willfährig, erwartungsvoll und diensteifrig, die Völker massenweise niederzumähen; auf einen Ruf bereit, alle Reste der Zivilisation unwiderruflich zu Staub zu zertrümmern."

Trau Dich!

Du stehst draußen,

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