Hoerbar

Donnerstag, 9. Februar 2006

Frühling

Ich hoffe, der ganze Frust verschwindet, der mich zu lange schon umgibt. Ich wäre gerne eine Magnet, der wahres Licht anzieht.
Was unter Schnee verborgen lag, bringt dann die Sonne an den Tag. Viele mögliche Ideen, ach, könnte ich doch die Zeit vordrehen.

Und ich warte mal wieder auf den Frühling, man kann nicht nur traurige Lieder singen. Doch bald werden sie wieder anders klingen, wenn die ersten Sonnentage Wärme bringen.

Die alten winterkalten Gedanken verfliegen wie Rauch im lauen Wind. Wenn wir in den Wiesen liegen und etwas neues beginnt.
Ich finde wieder die richtigen Worte, ich treffe wieder den richtigen Ton. Ich kann dem Drang nicht widerstehen, ach, könnte ich doch die Zeit vordrehen.

Und ich warte mal wieder auf den Frühling, man kann nicht nur traurige Lieder singen. Doch bald werden sie wieder anders klingen, wenn die ersten Sonnenstrahlen Wärme bringen.

Sportfreunde Stiller, "Frühling"

Wie war doch Songtexte sein können...

Montag, 4. Juli 2005

Ein Star zum Anfassen!

green in aschaffenburg

- Ein Bericht von n.icki und chria -

Wer hat Angst vor Adam Green? Wohl keiner – nicht anders ist es zu erklären, dass der sehnliche Wunsch nach direkten Körperkontakt mit Herrn Green an diesem Abend besonders groß war –und mehrfach erfüllt wurde. Ihm stand durchaus der Sinn danach, sich - wenn auch anfänglich etwas irritiert - von seiner jüngsten und ungestümen Fangemeinde in die Arme nehmen zu lassen. Ein Star zum Anfassen eben… Und so steigerte sich die Stimmung kontinuierlich, so dass schließlich beim Dauerschunkler Emiliy das begeisterte Publikum in ausgelassener Jugendlager-Partylaune die Bühne stürmte und die Dance with me- Einladung wörtlich nahm. Doch wie kam es dazu?

Adam Greens Begleitband The Gnomes waren es, die als erste die Bühne betraten, um im Aschaffenburgs Colos-Saal bei schon tropischen Temperaturen die Stimmung weiter anzuheizen. Allerdings wirkten sie als Vorband ohne die Unterstützung ihres genialen Kopfes etwas verloren auf der Bühne und spulten das eher unmotivierte Standardprogramm ab.

hal
Quelle: Nicole Meyer, HAL als Supprt von Adam Green

Nicht so HAL, die danach zum Einsatz kamen. Den 4 Iren, die innerhalb kürzester Zeit in England mit ihrer ersten Singleauskopplung Worry about the wind für Furore sorgten, merkte man bereits im ersten Moment an, dass sie Lust am Spiel[en] hatten. Die Songs gingen direkt ins Ohr und in die Füße - What a lovely Dance! Bestes 60er Discokugelpartyfeeling mit Lagerfeuergeruch! Die jüngeren Brüder/ Erben der Beach Boys ließen grüßen und überzeugten souverän, obwohl natürlich vollkommen klar war, wen die etwa 700 Leute im seit Wochen ausverkauften Saal hören wollten:

ADAM! ADAM! ADAM!..skandierte dann auch die aufgeregte Masse, die Stimmung war bereits recht ausgelassen. Wohlgelaunt betrat der 23-jährige New Yorker die Bühne Er war zum Amüsement bereit. Mit Bluebirds von seinem zweiten, schon wohlbeachteten Album Friends of Mine wurde der Abend nun endgültig eröffnet.

bluebirds are so natural
i wanna buy them for my friends.
bluebirds are so dismal
and i want to trade mine in.

and i dont go out for brunch.
and i dont go out for cunts.


Quelle: Nicole Meyer, Adam Green zum Anfassen


So abgfahren wie seine Texte, in denen oft F*-Wörter die Hauptrolle spielen, so skuril wirkte der seit seiner Album-Veröffentlichung Gemstones komplett gehypte Lo-Fi-Anti-Folk-Kunst-Pop-Star auf der Bühne. Alles beim Alten und trotzdem wieder nett anzuschauen. So war auch zu erklären, dass es nicht lang dauerte, bis der erste Fan die Bühne eroberte, um Green beherzt um den Hals zu fallen. Überraschend jedoch war, dass es ein Mann war. Küssen war angesagt: Green nutzte nach anfänglicher Kurz-Verwirrung die Gelegenheit und zeigte allen, das auch die männliche Variante einer Madonna-Britney-Spears-Überrumpelungs-Knutsch-Szene durchaus ihre Reize hat. Immer wieder konnte man des Künstlers so eigene Gestik bestaunen – er erweckte den Anschein, als bahnten sich seine Füße den Weg durch Wolken aus Watte. Immer wieder wurde diese Wanderung durch liebeshungrige Fans unterbrochen.

Bunt gemixt war der Vortrag, Gemstones, Hard to be a Girl, Carolina, die letzten Alben wurden quergespielt. Eine wilde Mischung auch im Publikum: von 8-88, frei nach der Ravenburger Spieleverpackung. Bei dem Song Jessica schließlich, welches er solo zur Gitarre vortrug, formte sich der Saal zu einer bebenden Masse von Begeisterten.

adam green
Quelle: Nicole Meyer, Wo ist Adam?

Als Zugabe überraschte der grüne Adam mit einigen seiner Bonus-Track-Cover-Versionen. What a waster, what a fucking waster von den Libertines oder die Beach Boys mit ihrer Einladung zum Kokomo-Beach. Aruba, Jamaica, ooo I wanna take ya Bermuda, Bahamas, come on pretty mama Key Largo, Montego, baby why don’t we go… Gern kommen wir mit, Adam!

Donnerstag, 24. Februar 2005

Die Playlist des Winters

langlauf2
Herzlichen Dank für das Bild an andreasl

Adiemus – Ich schnalle meine Langlaufski an, keine Wolke trübt den Himmel. Es liegen 40 Zentimeter Schnee auf dem fränkischen Jura.
Donats – Auf der Abfahrt ins Laubental pfeift mir der Fahrtwind um die Ohren.
Alphaville – Pause am südlichsten Punkt der Loipe, Innehalten und die Aussicht auf das verschneite Tal genießen.
Aretha Franklin – Der Anstieg auf der Ostseite zieht sich in die Länge, Schweiß rinnt mir über die Stirn und verschmiert die verspiegelten Gläser meiner Sonnenbrille.
Barclay James Harvest – Wieder auf dem Jurarücken angelangt, schneebedeckte Flächen so weit das Auge reicht.
Byrds – Scheinbar ewig schlängelt sich der Weg durch kleine Wäldchen, um Hecken und über endlose Hochebenen.
Blue Nature – Ein letztes Mal pausieren und den Blick schweifen lassen.
Chuck Berry – Nicht mehr weit bis zum Parkplatz, dann ist die Runde wieder vorbei.

„Und der Winter ist doch toll!“

Mittwoch, 2. Februar 2005

Der grüne Adam

Ob von der Zeit, der FAZ oder seinen Fans. Adam Green wird derzeit in der Musikszene hoch gefeiert. Alle Hoffnungen auf eine neue Ära der Musik scheinen sich in ihm zu vereinen. Manch einer spricht sogar vom neuen Bob Dylan. Doch gerade darin liegt einer der Widersprüche. Sollte der verschlafen wirkende Träumer doch so revolutionär sein, wäre ein Vergleich mit einem seiner Idole wohl eher beschämend.

Doch eine stille Revolution passt im Grunde gut zu dem noch jungen Adam Green, da er in seinen Texten unverblümt politische und gesellschaftliche Themen kommentiert. Deshalb wird er vermutlich von vielen seiner Zuhörer auf der politisch linken Seite angesiedelt. Doch in einem der wahrscheinlich besten Interviews der letzten Jahre von der FAZ merkt der Leser bald, dass es ihm nicht etwa darum geht, eine politische Funktion zu erfüllen. Er scheint vielmehr seinen Gedanken durch Musik Raum zu geben, die Luft heraus zu lassen und die Welt durch seine persönliche Subjektivität zu beleuchten. Was das bei seinen Zuhörern auslöst, scheint dabei fast zweitrangig.

Seine zu den Texten komponierten Klänge lassen im ersten Augenblick nichts neues heraushören. Ein Teil der neuen Platte "Gemstones" könnte aus einer Country-Platte stammen, ein anderer wiederum von irischen Folkbands wie beispielsweise den Pogues abgeschaut sein. Immer wieder ertappt man sich bei der Überlegung: "Diesen Song kenne ich doch schon.." Doch verblüffend ist, dass sich seine Stimme unglaublich schnell in die Hirnrinde einbrennt und den Hörer schon bald nicht mehr loslässt. Sein musikalisches Feingespür schafft die Voraussetzungen für eine neue Lieblingsplatte. Zwar nicht als Bob Dylan, aber villeicht tatsächlich als Pionier einer neuen musikalischen Generation.

Trau Dich!

Du stehst draußen,

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