Mittwoch, 27. September 2006

What O2 could do, can we do 2

Look East auch im Netzwerk: aus "Made in Germany" wird "Made in China", aus "OpenBC" wird "Xing" und die Wirtschaftswelle aus dem Osten schwappt zurück.

Nun ist es offiziell raus, was der Schweizer Blogger Chuchichaeschtli schon am vergangen Wochenende wusste: die Kommunikationsplattform Open BC will sich einen neunen Namen und ein neues Design geben. Die Bezeichnung Businessnetzwerk sei nach neuesten Erkenntnissen nicht mehr angemessen, da mittlerweile Berufstätige, Geschäfts- und gar Fachleute das Netzangebot nutzen würden, um internationale Verbindungen zu schaffen. Außerdem suchten die Macher "einen Markennamen, der in verschiedenen Kulturen verstanden wird", sagt Lars Hinrichs, CEO des Unternehmens. Möglicherweise besteht hier aber auch ein Definitionsproblem des Begriffes "Businessnetzwerk". Denn es ist fraglich, ob jedem Benutzer klar war, dass sich zuvor ausschließlich Schlips tragende Banker und Firmenbosse gegenseitig auf die herausgeputzten Profile klicken durften.
Das alte Logo
Das neue Logo
Quelle: www.xing.de

Und der Name soll Programm sein: Xing steht laut Pressemeldung im Chinesischen für die optimistische "Can-do"-Einstellung und für "Begegnungen". Das ist durchaus zeitgemäß, und zukunftsweisend, denkt man an die Weitsprünge, mit denen die Wirtschaft des Ostens am Rest der Welt vorbeizieht, um der Welt auf den Kopf spucken zu können. Vor allem aber ist es ein witziger Zufall, von denen es ja so einige in der new economy gibt: O2-Can do war sicherlich eine der erfolgreichsten Werbefeldzüge und Markteroberungen der letzten Jahre. Warum sollte also der gleiche Spruch nicht noch einmal funktionieren? Was O2 could do, can we do 2. Open BC-Can do? - nun ja, das klingt nicht ganz so sexy. Einfach ein bisschen drehen und schrauben, in die meist gesprochene Sprache der Welt übersetzen und fertig.

Sich am chinesischen Markt zu orientieren passt zweifellos auch zum Konzept des Netzwerks, das man nun nicht mehr Business nennen darf. Denn wie auch die Heimat des neuen Markennamens ist Xing "den meisten Wettbewerbern weltweit einen Schritt voraus": Es unterstützt Microformate. Ob das nun wieder ein Grund ist eine Pressemeldung unter das Volk zu mischen, bleibt offen.

Ökonomisch gesehen ist es äußerst sinnvoll das Netzwerk um ein paar Zielgruppen, die vorher nur heimlich mitgeklickt haben, zu erweitern. Nicht mehr nur die Vorstandsetagen und Bürolottogemeinschaften sollen sich zukünftig mit eben jener elitären Online-Karteidatenbank identifizieren, alle sollen mitmachen können. Ein Bazar, auf dem der Student wie die Floristin, der Manager wie der Fließbandarbeiter sich selbst und ihren Lebenslauf verkaufen können. Der Userkreis von mitterweile 1,5 Millionen Menschen lechzt nach Kontakten, die keinen Multiplikatorenstatus genießen, junge, frische, unverbrauchte Mitglieder, die sich freuen, nette - und aufrichtige - Menschen kennen zu lernen und Freundschaften zu schließen.

Trau Dich!

Du stehst draußen,

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